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Die Angehörigen der um den Ausbruch des Ersten Weltkriegs geborenen Generation erlebten ein bewegtes, dramatisches Jahrhundert: die Weimarer Republik, das Dritte Reich, Nachkriegsdeutschland. Um die Verluste, die sie selbst und ihre Familien nach dem Ersten Weltkrieg erlitten haben, zu kompensieren, traten viele auf der Suche nach Gemeinschaft zwischen den Weltkriegen Gruppierungen der Jugendbewegung bei. Der in der Jugendbewegung erlebte Gemeinschaftssinn wurde in der Volksgemeinschaft der Nazis fortgesetzt, der ein Großteil dieser Generation leidenschaftlich verpflichtet war. Der 1947…mehr

Produktbeschreibung
Die Angehörigen der um den Ausbruch des Ersten Weltkriegs geborenen Generation erlebten ein bewegtes, dramatisches Jahrhundert: die Weimarer Republik, das Dritte Reich, Nachkriegsdeutschland. Um die Verluste, die sie selbst und ihre Familien nach dem Ersten Weltkrieg erlitten haben, zu kompensieren, traten viele auf der Suche nach Gemeinschaft zwischen den Weltkriegen Gruppierungen der Jugendbewegung bei. Der in der Jugendbewegung erlebte Gemeinschaftssinn wurde in der Volksgemeinschaft der Nazis fortgesetzt, der ein Großteil dieser Generation leidenschaftlich verpflichtet war. Der 1947 gegründete Freideutsche Kreis bot der Generation schließlich die Gelegenheit, das im Dritten Reich erfahrene Zusammengehörigkeitsgefühl weiterzuleben, dem Erbe der Jugendbewegung Rechnung zu tragen und sich erneut zusammenzuschließen.Thomas A. Kohut verknüpft charakteristische Aussagen aus Befragungen und Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern dieser Gruppe zu einer repräsentativen Collage deutscher Erfahrungsgeschichte. Mit Feingefühl erschafft er ein bemerkenswertes Generationenporträt des 20. Jahrhunderts, in das auch sein psychoanalytisches Verständnis Eingang findet.
Rezensionen
»Für die Wiederaufnahme von psychohistorischen Fragestellungen und insbesondere für die Frage, wie sich Gesellschafts- und Politikgeschichte mit dem individuellen Erleben und Erinnern individueller Akteure verbinden lassen, hält das Buch wichtige Anknüpfungspunkte bereit.« Benjamin Mockel, Rheinische Vierteljahresblätter Bd. 83, 2019 »Bei allen methodischen Einschränkungen gelingt Thomas A. Kohut eine dichte Beschreibung generationeller Erzählmuster, wobei er die wiederholten und vielfältigen Verlusterfahrungen und den Nexus von Verlusterfahrung/-ängsten und Gemeinschaftssuche plausibel macht.« Jürgen Finger, Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 3/2019 »Kohut untersucht, wie sich eine solche gemeinsame Basis auf die Erfahrungsgeschichte der Gruppe ausgewirkt hat. Dabei konnte er auf zweiundsechzig lebensgeschichtliche Interviews mit Freideutschen zurückgreifen, die in den Neunzigerjahren an der Universität Siegen für ein Forschungsprojekt 'Die Freideutschen: Seniorenkreise aus jugendbewegter Wurzel' geführt worden waren. Kohut stellt Gemeinsamkeiten der einzelnen Erzählungen fest und montiert diese - nachvollziehbar durch Vergleich mit den abgedruckten Original-Interviews - in sechs 'Kollektivbiografien' zusammen. Ein interessanter Ansatz, der neugierig macht.« Köpfchen 4-2017