"Da man wohl verzichten muß auf die Wünsche und Hoffnungen der Mitglieder der Gesellschaft der Friedensfreunde oder auf die Traumgebilde des Abbe von Saint Pierre und die Inspirationen des Grafen von Sellon; da die Menschen fortfahren, sich gegenseitig zu tödten, ohne sich zu hassen, und da der größte Ruhm im Kriege darin besteht, so viele Menschen als möglich zu tödten; da man offen erklärt, wie Graf Joseph de Maistre versichert, daß "der Krieg etwas Göttliches sei;" da man täglich mit einer Beharrlichkeit, die eines besseren Zieles werth wäre, immer schrecklichere Zerstörungsmittel als die bisherigen erfindet, und die Erfinder dieser Mordwerkzeuge von den meisten europäischen Großstaaten, in denen man sich immer mehr rüstet, noch begünstigt werden;...". Diese Worte schrieb Henry Dunant im Jahr 1863, von den schrecklichen Ereignissen der Schlacht bei Solferino, in sein Buch. Bis ins Detail beschreibt er die Leiden und das Sterben der Soldaten auf dem Schlachtfeld von Solferino, und die miserablen medizinischen und humanitären Zustände. Der Humanist verfolgte nur ein Ziel. Die "Erinnerungen an Solferino", die er in einer Auflage von 1900 Exemplaren selbst verlegte und finanzierte und an alle einflussreichen Personen, Kaiser, Könige und Präsidenten sandte sollten diese Überzeugen eine Hilfsorganisation zu gründen, die in Kriegszeiten die Leiden der Soldaten aller beteiligten Kriegsparteien nach den Maß der Not lindern sollte. Anläßlich des 100. Todestages im letzten Jahr und des Weltrotkreuztages am 08.05.2011 erscheint nun "Eine Erinnerung an Solferino" in einer Neuauflage. Obwohl Henry Dunants Werk schon 150 Jahre alt ist, ist es auch in der heutigen Zeit noch aktuell.