Vom Dezember 1963 bis August 1965 fand in Frankfurt unter der offiziellen Bezeichnung "Strafsache gegen Mulka und andere" der Auschwitz-Prozeß statt. 22 Angeklagte standen vor Gericht. 359 Zeugen wurden gehört. Unter den Zuschauern befand sich zeitweise auch Peter Weiss, der 1934 mit seiner Familie aus Deutschland hatte fliehen müssen und seit 1939 in Schweden lebte. Seine eigenen Beobachtungen und die täglichen Zeitungsberichte bilden die Grundlage für "Die Ermittlung", die im Oktober 1965 an fünfzehn ost- und westdeutschen Bühnen gleichzeitig uraufgeführt wurde.
"Die Ermittlung" konfrontiert das Publikum mit den Worten der Täter und mit den Erinnerungen der Opfer. Darüber hinaus stellt der Dramentext Verbindungen zu erinnerungsmächtigen Texten wie Altes und Neues Testament sowie Dantes "Divina Commedia" her und will selbst Teil des kulturellen Gedächtnisses werden. Marita Meyer hat sich von der nachfragenden "ermittelnden" Form des Textes zu Recherchen nach historischen Kontexten und literarischen Subtexten anleiten lassen. Diese Recherchen werden auf andere Werke von Peter Weiss ebenso wie auf Werke anderer Autoren, vor allem von Primo Levi und Paul Celan, ausgedehnt.
Sichtbar wird ein Text, der bis heute bedeutende Antworten auf zentrale Fragen der Darstellbarkeit des Holocaust bereithält und der keineswegs in einer puren Dokumentation oder in einem politischen Bekenntnis aufgeht.
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"Die Ermittlung" konfrontiert das Publikum mit den Worten der Täter und mit den Erinnerungen der Opfer. Darüber hinaus stellt der Dramentext Verbindungen zu erinnerungsmächtigen Texten wie Altes und Neues Testament sowie Dantes "Divina Commedia" her und will selbst Teil des kulturellen Gedächtnisses werden. Marita Meyer hat sich von der nachfragenden "ermittelnden" Form des Textes zu Recherchen nach historischen Kontexten und literarischen Subtexten anleiten lassen. Diese Recherchen werden auf andere Werke von Peter Weiss ebenso wie auf Werke anderer Autoren, vor allem von Primo Levi und Paul Celan, ausgedehnt.
Sichtbar wird ein Text, der bis heute bedeutende Antworten auf zentrale Fragen der Darstellbarkeit des Holocaust bereithält und der keineswegs in einer puren Dokumentation oder in einem politischen Bekenntnis aufgeht.
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