Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich VWL - Wettbewerbstheorie, Wettbewerbspolitik, Note: 1,7, Hochschule Fresenius; Köln (Business School), Sprache: Deutsch, Abstract: Die europäische Passagierluftfahrt befindet sich im Umbruch: Die klassischen Linienfluggesellschaften (engl. Full Service National Carrier, FSNC) wie Lufthansa, British Airways, Air France und KLM werden von Low Cost Carriern (LCC) auf der einen und Airlines aus der Türkei und der Golfregion auf der anderen Seite in die Zange genommen. LCC, allen voran Ryanair und Easyjet, bieten meist günstigere Ticketpreise, aber auch weniger Komfort - geringere Flugfrequenzen, Sitzabstände, Gepäckfreigrenzen, keine Flughafenlounges und in der Regel keine Umsteigeverbindungen zu weiter entfernten Zielen. Komfort und ein großes Netzwerk waren die Domänen der FSNC, doch in dieser Hinsicht haben Emirates, Etihad, Qatar Airways und Co. zur Überholung angesetzt - dank staatlicher Unterstützung zu konkurrenzfähigen Preisen. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin positionierte sich als Hybrid-Carrier zwischen den Extremen. Sie stürzte ab, nachdem der Anteilseigner Etihad ihr finanziell nicht mehr unter die Flügel griff. Die Reaktionen auf die Insolvenz von Air Berlin am 15. August 2017 folgten umgehend. "Wir brauchen einen deutschen Champion im internationalen Luftverkehr", ließ sich der damalige Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt ein. "Ich würde es begrüßen, wenn die Lufthansa größere Anteile von Air Berlin übernimmt", pflichtete ihm Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries bei. "Die Lufthansa ist ein Champion im Luftverkehr - ihre Position kann jetzt aber noch gestärkt werden." Geschwächt hingegen schien die Position der Verbraucher. Zu den Preisanstiegen bei Inlandsflügen von bis zu 30 Prozent erklärte die Lufthansa, sie könne "nachweisen, dass sich bei uns im Preissystem nichts geändert hat." Mit der Auslastung stiegen eben die Preise, ein normaler Ausgleich von Angebot undNachfrage. "Solche Algorithmen werden ja nicht im Himmel vom lieben Gott geschrieben", entgegnete Ende Dezember der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt. Die Lufthansa könne sich "nicht hinter Algorithmen verstecken." Ergebnisse der von ihm öffentlich angekündigten Untersuchung wurden bislang nicht bekannt. Zurückhaltender ging die als Hüterin des Wettbewerbs unter anderem für die Fusionskontrolle zuständige Kommission der Europäischen Union mit der Situation um. Sie prüfte die Übernahme von Teilen der Air Berlin durch die Lufthansa Group (Lufthansakonzern) und durch Easyjet und gelangte zu einem Ergebnis, das hier diskutiert werden soll.
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