Psychoanalytische Literaturwissenschaft ist, bei aller ungebrochenen Aktualität, bis heute umstritten. Pfohlmann untersucht empirisch-wissenschaftsanalytisch die Praxis der Literaturanalyse. Als Untersuchungsgegenstand dienen die bislang vorliegenden, über 75 psychoanalytischen Deutungen zu Leben und Werk Robert Musils. An ihrem Beispiel werden - von den orthodox-freudianischen Anfängen bis zu neueren strukturalen, post-strukturalen und feministischen Konzepten - die Entwicklung, die Arbeits- und Vorgehensweisen, die Leistungsfähigkeit, Charakteristiken, Problematiken, Vorzüge und Defizite psychoanalytischer Literaturwissenschaft in der Auseinandersetzung mit einem Schriftsteller der literarischen Moderne kenntlich gemacht.
Fokussiert werden die neuralgischen Punkte der Literaturanalyse: etwa die Analyse von (fiktiven) Figuren, die Behandlung der ästhetischen Form oder der Umgang mit dem psychoanalytischen Wissen des Autors Robert Musil. Häufig genug stehen die Resultate im Widerspruch zu den Selbstbeschreibungen psychoanalytisch orientierter Literaturwissenschaftler. Die Praxis der Literaturanalyse sieht nicht selten anders aus als in den Darstellungen ihrer Theoretiker. Pfohlmanns Untersuchungen wollen bewußter machen, was andere Literaturwissenschaftler tun oder was man selbst als Literaturwissenschaftler tut, wenn psychologisches oder psychoanalytisches Wissen in literaturwissenschaftliche Forschung integriert wird. Als »Beobachtung zweiter Ordnung« haben sie Anteil an jenen Prozessen, in denen das System literaturwissenschaftlicher Forschung sich selbst beobachtet.
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Fokussiert werden die neuralgischen Punkte der Literaturanalyse: etwa die Analyse von (fiktiven) Figuren, die Behandlung der ästhetischen Form oder der Umgang mit dem psychoanalytischen Wissen des Autors Robert Musil. Häufig genug stehen die Resultate im Widerspruch zu den Selbstbeschreibungen psychoanalytisch orientierter Literaturwissenschaftler. Die Praxis der Literaturanalyse sieht nicht selten anders aus als in den Darstellungen ihrer Theoretiker. Pfohlmanns Untersuchungen wollen bewußter machen, was andere Literaturwissenschaftler tun oder was man selbst als Literaturwissenschaftler tut, wenn psychologisches oder psychoanalytisches Wissen in literaturwissenschaftliche Forschung integriert wird. Als »Beobachtung zweiter Ordnung« haben sie Anteil an jenen Prozessen, in denen das System literaturwissenschaftlicher Forschung sich selbst beobachtet.
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