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Eine Frau bei 1000° - Roman. Aus den Memoiren der Herbjörg María Björnsson
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Der neue Roman des isländischen Kultautors Hallgrímur Helgason Drei Söhne von neun Männern, das ist genug.
In ihrer Garage surft die 80-jährige Herbjörg durchs Internet und begleicht letzte Rechnungen, während der Ofen für ihre Einäscherung heißläuft. Hallgrímur Helgasons neuer Roman ist ein Parforceritt durch die Geschichte des 20.Jahrhunderts: anrührend und voll isländischer Skurrilität.
In ihrer Garage surft die 80-jährige Herbjörg durchs Internet und begleicht letzte Rechnungen, während der Ofen für ihre Einäscherung heißläuft. Hallgrímur Helgasons neuer Roman ist ein Parforceritt durch die Geschichte des 20.Jahrhunderts: anrührend und voll isländischer Skurrilität.
"Ich lebe hier allein in einer Garage, zusammen mit einem Laptop und einer alten Handgranate. Es ist wahnsinnig gemütlich." "Ich möchte einen Termin für eine Einäscherung buchen." "Einen Termin buchen?" "Genau." "Aha. Ja ... wie war noch mal der Name?" "Herbjörg María Björnsson." "Hallo? Ich kann den Namen in der Liste nicht finden. Haben Sie den Antrag auf Einäscherung schon eingereicht?" "Nein, nein. Ich möchte einen Termin für mich buchen. Für mich selbst." "Naja, wir bearbeiten ihn nicht, bevor ... na, Sie wissen schon ... also bevor, äh ..., bevor die Leute tot sind, okay?" "Gut. Wenn es so weit ist, werde ich tot sein. Darauf können Sie sich verlassen. Also, wenn's eng wird, komme ich einfach vorbei, und ihr schiebt mich lebend in den Ofen."
Hallgrímur Helgason, 1959 in Reykjavík geboren, besuchte nach dem Studium an der Hochschule für Kunst und Kunstgewerbe in Reykjavík für ein Jahr die Kunstakademie in München. Seit 1982 arbeitet er als Autor, Comic-Zeichner und bildender Künstler in seiner Heimatstadt. Sein erster Roman erschien 1990. Den internationalen Durchbruch brachte ihm 1996 "101 Reykjavík", der kurze Zeit später auch verfilmt wurde, wie zuletzt auch sein Roman "Rokland".
Produktdetails
- Verlag: Tropen
- ISBN-13: 9783608501124
- ISBN-10: 3608501126
- Artikelnr.: 33392768
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Das ist genau der richtige Roman, um das moderne Island der letzten achtzig Jahre zu entdecken, meint Tilman Spreckelsen. Allerdings, so berichtet der Rezensent weiter, mute Hallgrimur Helgason dem Leser in "Eine Frau bei 1000 Grad" auch einiges zu. Mit angehaltenem Atem und meist entsetzt hat er die schmerzvolle Biografie der krebskranken Protagonistin gelesen, die vom Sterbebett aus auf ihr immer mit der Geschichte ihrer Nation verwobenes Leben zurückschaue. Dabei hat er in den chronologisch ungeordneten Erinnerungen erfahren, wie die Verwicklungen ihrer Familie in den Nationalsozialismus das Leben der hier erzählenden Enkelin des ersten Präsidenten von Island prägten oder welche bedeutende Rolle ihr Sohn beim isländischen Bankencrash spielte. Der Protagonistin, deren Stimme noch aus dem selbst organisierten Krematioriumsfeuer erklinge, ist der Rezensent schon aufgrund ihrer politisch nicht immer korrekten Ansichten eher distanziert begegnet, die Lektüre dieses fesselnden Romans kann er aber unbedingt empfehlen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Meine Freundin, die Handgranate!
"Eine Frau bei 1000°" von Hallgrímur Helgasson
erschienen im Tropen Verlag, Seitenanzahl: 400
Inhalt:
Herbjörg María Björnsson, seit 18 Jahren an Krebs erkrankt, fristet ihr Dasein in einer Garage. Die …
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Meine Freundin, die Handgranate!
"Eine Frau bei 1000°" von Hallgrímur Helgasson
erschienen im Tropen Verlag, Seitenanzahl: 400
Inhalt:
Herbjörg María Björnsson, seit 18 Jahren an Krebs erkrankt, fristet ihr Dasein in einer Garage. Die 80jährige alte Dame ist neugierig auf jede Art der Kommunikation und verbringt ihr Warten auf den Tod mit ihrem Laptop und schwelgt in Erinnerungen über ihr bewegtes Leben.
Autor:
Hallgrímur Helgason, geb. 1959 in Reykjavik, arbeitet seit 1982 als Autor und bildender Künstler in seiner Heimatstadt. Neben seinen bislang vier Romanen hat er Bühnenstücke und Gedichte verfasst und zeichnet eine Comicserie für eine isländische Zeitung.
Meine Meinung zu dem o. g. Buch:
Das Cover zu diesem Roman ist passend mit dem Bild einer alten Frau mit Sonnenbrille und Zigarette gestaltet, das in einer Buchhandlung sofort ins Auge fällt.
Der Schreibstil ist einfach und angenehm zu lesen. Nur die Schreibweise der isländischen Namen ist etwas ungewohnt. Die Erzählung über das Leben der alten Dame springt von der Gegenwart in die Vergangenheit hin und her.
Herbjörg María Björnsson lässt ihr Leben an sich vorbeiziehen und erzählt die ungeschminkte Wahrheit über sich, ihre Ehe und Liebschaften. Der Roman "trieft" vor Selbstironie und die Protagonistin zieht über "Gott und die Welt" her und lässt an keinem an gutes Haar.
Man erfährt viel über Island, deren Bewohner und über ihr bisheriges Leben in Deutschland in Zeiten des 2. Weltkrieges. Manche Passagen in der Vergangenheit sind etwas langweilig zu lesen, die Gegenwart finde ich interessanter. Die Frau wird sehr bissig und ironisch beschrieben, kommt aber trotzdem sympathisch herüber.
Fazit:
Ein gelungener bissiger Roman, der eine schwere Krankheit mit einschließt, aber durch die Ironie in den Hintergrund verschwinden lässt.
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Herbjörg, 1929 geboren, todkrank mit einem Laptop und einer Handgranate in einer Garage in Islands Hauptstadt lebend, lässt ihr Leben noch einmal Revue passieren. Während zu Beginn ihre Erinnerungen noch gewöhnungsbedürftig schnell zwischen verschiedenen Jahren und der …
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Herbjörg, 1929 geboren, todkrank mit einem Laptop und einer Handgranate in einer Garage in Islands Hauptstadt lebend, lässt ihr Leben noch einmal Revue passieren. Während zu Beginn ihre Erinnerungen noch gewöhnungsbedürftig schnell zwischen verschiedenen Jahren und der Gegenwart hin und her springen, liegt der Schwerpunkt nach dem ersten Viertel des Buches auf ihrer Zeit als Jugendliche im II. Weltkrieg. Von ihrer Mutter als Zwölfjährige auf Amrum aus Sicherheitsgründen allein gelassen, schlägt sie sich bis zum Kriegsende alleine durch das kämpfende Europa. Es ist eine grauenvolle Zeit. Und auch danach wird es für Herbjörg kaum leichter.
Obwohl ihr Leben mehr von Entsetzlichkeiten als von schönen Dingen geprägt ist, lässt einen die besondere Sprache Helgasons immer wieder lächeln, aber auch erschreckt innehalten. Er arbeitet viel mit Bildern, die ebenso eingängig wie auch gewöhnungsbedürftig sind. Beispielsweise der Exkurs über die Sprachen der Völker (Deutsch ist ungekünstelt, es wird benutzt wie ein Hammer um Häuser für das Denken zu zimmern. Italienisch macht jeden zu einem Imperator usw.) oder der Vergleich Herbjörgs Krankheit mit dem Vorstoss der deutschen Wehrmacht. Helgason bzw. Herbjörg nimmt kein Blatt vor den Mund und da ihr Leben häufig von brutalem Sex geprägt wurde, fällt auch ihre Sprache öfters entsprechend aus.
Vier Punkte gibt es deshalb, da ich mich mit den zu Beginn vielen Zeitenwechseln schwer tat. Die Kapitel sind meist recht kurz, vielfach sogar nur ein bis zwei Seiten lang - für mich zu wenig um richtig in das Buch 'reinzukommen', was nach dem ersten Viertel jedoch deutlich besser wurde.
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„Ich lebe allein in einer Garage, zusammen mit einem Laptop und einer alten Handgranate. Wir haben es wahnsinnig gemütlich.“
Wem dieser Anfang schon skuril erscheint, der wird im Laufe der Lektüre feststellen, dass der Autor dies noch um einiges weiter treiben kann. …
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„Ich lebe allein in einer Garage, zusammen mit einem Laptop und einer alten Handgranate. Wir haben es wahnsinnig gemütlich.“
Wem dieser Anfang schon skuril erscheint, der wird im Laufe der Lektüre feststellen, dass der Autor dies noch um einiges weiter treiben kann. Herbjörg ist 80 Jahre alt, sie ist die Enkelin eines ehemaligen isländischen Präsidenten und hat eine bewegte Lebensgeschichte, auf die sie in diesem Roman zurückblickt. In Island, Dänemark, Deutschland und Argentinien hat sie Zeit verbracht, die furchtbaren Seiten des Zweiten Weltkriegs am eigenen Leib miterleben müssen, vier Kinder geboren, von denen nur drei überlebt haben. Besuch bekommt sie jetzt mit 80 in ihrer Garage aber kaum noch, nachdem die Kinder ihr Haus verkauft haben und versuchten, sie in ein Pflegeheim abzuschieben, aus dem sie abgehauen ist. Und so liegt sie jetzt da, mit ihrem Laptop und der Handgranate, die ihr Vater ihr vor Jahren gab, um sich im Notfall verteidigen zu können, und lässt ihr Leben für uns Leser Revue passieren.
All dies beschreibt Hallgrímur Helgason mit einer bildhaften und gleichzeitig harten Sprache, die einen beim Lesen immer wieder schlucken lässt, wenn die krebskranke Frau den Angriff der Krankheit auf ihre Organe mit dem Vorrücken der deutschen Wehrmacht vergleicht und von Vergewaltigungen während ihrer Flucht im Krieg berichtet. Herbjörg ist ganz sicher keine nette ältere Dame von nebenan, im Gegenteil, sie ist ziemlich durchtrieben, wenn sie zum Beispiel das Mailpostfach ihrer Schwiegertochter hacken lässt, um rauszufinden, ob die ihren Sohn betrügt. Dennoch fühlt man mit ihr auf ihrer Reise durchs Leben, die skurile alte Dame wächst einem während der Lektüre ans Herz und um so stärker wirken ihre Erlebnisse. Der Stil des Autors ist einzigartig und die sprachlichen Elemente, der Reichtum an Bildern und Metaphern beeindruckend. Obwohl die Geschichte nicht chronologisch erzählt wird sondern wild durch das 20. Jahrhundert springt, kann man ihr problemlos folgen.
Die Geschichte von Herbjörg ist sicher kein Buch, dass man beendet hat, wenn die letzte Seite gelesen ist, sondern eines, das einen begleiten kann und in dem bei erneutem Lesen immer neue Dinge ins Auge springen, so facettenreich ist das Leben dieser isländischen alten Dame.
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Herbjörg Maria Björnsson
Ich muss gestehen, das ich mich durch dieses Buch regelrecht durchgequält habe. Ich bin froh, das es mir als Wanderbuch zur Verfügung gestellt wurde und ich es nicht selbst gekauft habe, denn ich hätte mich wohl zum ersten Mal wirklich sehr …
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Herbjörg Maria Björnsson
Ich muss gestehen, das ich mich durch dieses Buch regelrecht durchgequält habe. Ich bin froh, das es mir als Wanderbuch zur Verfügung gestellt wurde und ich es nicht selbst gekauft habe, denn ich hätte mich wohl zum ersten Mal wirklich sehr geärgert. Habe ich keinen Humor oder habe ich das Buch einfach nicht verstanden? Ich will hier auch nicht groß erzählen, wieso, weshalb warum, sondern nur sagen, dass dieses Buch wohl nicht für jedermann geschrieben wurde. Mich hat es nicht ein bißchen bewegt. Ich fand es eher abstossend und hätte so manches Mal gerne abgebrochen. Ich habe durchgehalten, aber bereichtert hat es mich nicht. Sorry!
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Herbjörg Maria Björnsson, Jahrgang 1929, lebt in einer Garage und wartet auf den Tod. Ihre ständigen Begleiter sind Zigaretten, ein Laptop und eine Handgranate, die ihr im zweiten Weltkrieg "in die Hände gefallen" ist. Neben den täglichen Besuchen von zwei …
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Herbjörg Maria Björnsson, Jahrgang 1929, lebt in einer Garage und wartet auf den Tod. Ihre ständigen Begleiter sind Zigaretten, ein Laptop und eine Handgranate, die ihr im zweiten Weltkrieg "in die Hände gefallen" ist. Neben den täglichen Besuchen von zwei Pflegerinnen hält sie mit dem Laptop Kontakt zur Außenwelt (Facebook lässt grüßen); auf Sauerstoffversorgung verzichtet sie, da ihr die tägliche Nikotindosis wichtiger ist. In mehreren nicht chronologischen Zeitsprüngen lässt sie ihr Leben vorbei ziehen und berichtet in ihrer sehr direkten, teils derben und ordinären Sprache von diversen Begegnungen und Begebenheiten, die sie und ihr Leben geprägt haben. Die Erlebnisse des zweiten Weltkrieges nehmen dabei eine herausragende Stellung ein.
Dieses Buch lässt mich etwas ratlos zurück. Nach dem fulminanten Einstieg mit dem ersten Kapitel waren die Erwartungen an dieses Buch entsprechend hoch. Diese konnten jedoch nur zum Teil erfüllt werden. Wer nach dem ersten Kapitel ein Feuerwerk an skurrilem Humor erwartet, wird nach dem Lesen wohl etwas enttäuscht sein. Aufgrund der Leseprobe und des Klappentextes erwartet man die Lebensgeschichte einer Frau, die Zeit ihres Lebens nichts anbrennen ließ. Stattdessen lernt man eine Frau näher kennen, die anscheinend jedes Unglück magisch anzuziehen scheint. Besonders die detailliert geschilderten Schrecken des zweiten Weltkrieges verlangen dem Leser einiges ab. Und so weicht dieser skurrile Humor der alten Dame mit der Zeit einer Mischung aus Kampfeslust, Selbstmitleid und Resignation.
Die nicht chronologischen Zeitsprünge und Rückblenden haben mir den Zugang zu diesem Werk erschwert, und so fiel es mir schwer, den roten Faden zu erkennen und zu verfolgen. Zudem tauchen immer wieder neue Personen auf, deren für uns ungewohnte Namen zusätzlich für Verwirrung sorgen. Und nicht zuletzt legt der Autor seiner Protagonistin eine derart derbe und ordinäre Sprache in den Mund, die man einer bettlägerigen 80jährigen Frau nicht so ohne weiteres zutraut.
„Eine Frau bei 1000°“ ist definitiv kein einfaches Buch. Trotz der beschriebenen Schwächen im Aufbau eine Lebensgeschichte, die einen nicht kalt lässt.
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