Wir wollen nicht, dass sie kommt. Und auch sie will nicht kommen. Janine Schweitzer hat in ihrem Beruf als Tatortreinigerin und Messie-Entrümplerin viel gesehen, gerochen und erlebt. Trotz all dem Leid, der Unordnung und den Zeichen des Todes, hat sie die Gabe bei sich zu bleiben, mit Elan
weiterzumachen und jeden Fall bzw den Ort des Geschehens neu zu betrachten. Verluste in ihrem eigenen Leben…mehrWir wollen nicht, dass sie kommt. Und auch sie will nicht kommen. Janine Schweitzer hat in ihrem Beruf als Tatortreinigerin und Messie-Entrümplerin viel gesehen, gerochen und erlebt. Trotz all dem Leid, der Unordnung und den Zeichen des Todes, hat sie die Gabe bei sich zu bleiben, mit Elan weiterzumachen und jeden Fall bzw den Ort des Geschehens neu zu betrachten. Verluste in ihrem eigenen Leben haben sie neben der Trauer auch stark gemacht und ihre Fähigkeit empathisch zu sein und anzupacken nicht blockiert. Schockierend aber auch kurios sind die Berichte aus Schweitzers Arbeitsalltag. Die Würde der beschriebenen Personen liegt der Autorin am Herzen. Pietätvoll aber auch schonungslos nimmt sie den Leser mit auf den Spuren der Tatorte und Messiehäuser/-Wohnungen. Im letzten Kapitel weist Janine Schweitzer auf Telefonnummern der Seelsorge und dem Messie-Hilfe-Telefon hin. Auch möchte sie gerne den Satz "alles hat einen Anfang, nur die Wurst hat zwei" prägen. So macht sie Angehörigen und Betroffenen Mut, klärt aber auch kurz auf, welche Fallstricke warten, in dem zum Beispiel zu hohe oder falsche Erwartungen gesetzt werden. So kann ein Mensch mit einer Denk-Umleitungs-Störung mit gängigen Aufräumtipps nicht viel anfangen. Da muss ein vernünftiges Konzept her. Ich empfehle dieses Buch gerne weiter. Allerdings sind einige der wahren Geschichten aufgrund ihrer Schwere nicht einfach so weg zu lesen. Man braucht vielleicht Zeit für diese Lektüre. Danach hat man aber bestimmt ein neu gerütteltes Bild auf Menschen mit sonderlichen Problemen - und kann empathischer agieren.