In kühner Lapidarschrift benennt der Titel, den Imre Kertesz dieser Sammlung seiner Essays gab, die Paradoxien seines Lebens und Schreibens. 1929 in Budapest geboren, 1944 nach Auschwitz deportiert, 1945 in Buchenwald befreit und nach der Rückkehr über vier Jahrzehnte den Schrecken eines anderen Totalitarismus ausgesetzt, hat dieser Autor in fast völliger Zurückgezogenheit nicht allein ein literarisches Werk von Weltgeltung vollbracht, er ist darüber hinaus zu einem der bedeutendsten Interpreten des Holocaust geworden. In Texten von beispielloser, schwer erträglicher Radikalität macht er einem…mehr
In kühner Lapidarschrift benennt der Titel, den Imre Kertesz dieser Sammlung seiner Essays gab, die Paradoxien seines Lebens und Schreibens. 1929 in Budapest geboren, 1944 nach Auschwitz deportiert, 1945 in Buchenwald befreit und nach der Rückkehr über vier Jahrzehnte den Schrecken eines anderen Totalitarismus ausgesetzt, hat dieser Autor in fast völliger Zurückgezogenheit nicht allein ein literarisches Werk von Weltgeltung vollbracht, er ist darüber hinaus zu einem der bedeutendsten Interpreten des Holocaust geworden. In Texten von beispielloser, schwer erträglicher Radikalität macht er einem Jahrhundert den Prozeß, das ihm "als ununterbrochen diensttuendes Erschießungskommando" entgegentrat.
Originaltitel: A gondolatnyi csend, amig a kivegzöosztag ujratölt
Artikelnr. des Verlages: 10565
2. Aufl.
Seitenzahl: 160
Erscheinungstermin: 1. Oktober 1999
Deutsch
Abmessung: 190mm x 116mm x 15mm
Gewicht: 148g
ISBN-13: 9783499225710
ISBN-10: 3499225719
Artikelnr.: 07865233
Autorenporträt
Imre Kertész, 1929 in Budapest geboren, wurde 1944 als 14-Jähriger nach Auschwitz und Buchenwald deportiert. In seinem 'Roman eines Schicksallosen' hat er diese Erfahrung auf außergewöhnliche Weise verarbeitet. Das Buch erschien zuerst 1975 in Ungarn, wo er während der sozialistischen Ära jedoch Außenseiter blieb und vor allem von Übersetzungen lebte (u.a. Nietzsche, Hofmannsthal, Schnitzler, Freud, Joseph Roth, Wittgenstein, Canetti). Erst nach der europäischen Wende gelangte er zu weltweitem Ruhm, 2002 erhielt er den Literaturnobelpreis. Seitdem lebte Imre Kertész überwiegend in Berlin und kehrte erst 2012, schwer erkrankt, nach Budapest zurück, wo er 2016 starb.
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