EINE GERECHTE: In dieser authentischen Geschichte geht es um ein jüdisches Mädchen und eine Pfarrersfrau, die das Kind über die letzten zwei Jahre der Nazidiktatur rettet. Die Geschichte ist damit aber noch nicht zu Ende. Es zeigt gerade diese unspektakuläre Geschichte, wie nah uns allen dieses noch ist, und wie sehr wir Deutschen auf dem Boden dieser Ereignisse und Verstrickungen stehen. Ohne dass es ausgesprochen wird, ist deutlich, dass das Vergangene nicht vergangen ist (WDR). ZWEI SCHWESTERN: Lisbeth, die ältere, vernünftige, stets angepasste Schwester erzählt das Leben von Hanna, die von Kindheit an bis ins hohe Alter unangepasst und aufmüpfig war. Als Kind weigert sie sich tagelang in der Schule zu sprechen, unterläuft später die Nazi-Rassengesetze, versteckt einen verfolgten Juden, bringt ihn in die Schweiz. Während des Vietnam-Krieges versteckt sie amerikanische Deserteure und findet sich nicht damit ab, dass ihr Mann noch nach Kriegsende wegen Fahnenflucht verurteilt und erschossen wird, sondern rollt den Prozess neu auf. Das alles wird mit deutlicher Kritik von ihrer Schwester erzählt und so in einer privaten Geschichte ein ganzes Jahrhundert aufgeblättert.