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Eine Abenteuerreise durch die Menschheitsgeschichte der Neugierde - mit Alberto Manguel Der Bestsellerautor Alberto Manguel ist der Leser unserer Zeit, ein Gelehrter und Geschichtenerzähler. Was ihn antreibt, ist die Neugierde, die seit jeher Quell des Fortschritts, der Kunst und des Scheiterns ist. Nun geht er dieser selbst auf den Grund und entführt seine Leser auf eine überraschende Reise durch die Geschichte der Neugierde. Seine Wegbegleiter sind die großen Denker, von Dante über David Hume, Rachel Carson und Lewis Carroll bis Sokrates.
Auf den Spuren der größten Literaten und
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Produktbeschreibung
Eine Abenteuerreise durch die Menschheitsgeschichte der Neugierde - mit Alberto Manguel
Der Bestsellerautor Alberto Manguel ist der Leser unserer Zeit, ein Gelehrter und Geschichtenerzähler. Was ihn antreibt, ist die Neugierde, die seit jeher Quell des Fortschritts, der Kunst und des Scheiterns ist. Nun geht er dieser selbst auf den Grund und entführt seine Leser auf eine überraschende Reise durch die Geschichte der Neugierde. Seine Wegbegleiter sind die großen Denker, von Dante über David Hume, Rachel Carson und Lewis Carroll bis Sokrates.

Auf den Spuren der größten Literaten und Philosophen der Menschheitsgeschichte entwirft er ein Panorama der Kunst des Fragens und erzählt mit viel Witz und Verstand, warum Weisheit nicht in den Antworten, sondern in den Fragen liegt. Manguel stellt sie den Büchern seines Herzens, die großen und die kleinen Fragen, und wo er keine Antwort findet, so doch immer eine bessere Frage.

Alberto Manguels bisher persönlichstes Buch ist eine vielseitige Geschichte der menschlichen Neugierde, ein großes Fest der Ideen und der eigenen Vorstellungskraft und die Lebenserinnerung eines international gefeierten Romanciers, Kritikers und Übersetzers.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Manguel, AlbertoAlberto Manguel, 1948 in Buenos Aires geboren, wuchs in Israel und Argentinien auf und ist kanadischer Staatsbürger. In mehreren Sprachen zu Hause, wirkte er u. a. in Buenos Aires, Paris, Mailand, London und Toronto als Verlagslektor, Literaturdozent und Übersetzer. Sein in alle Weltsprachen übersetztes Buch 'Eine Geschichte des Lesens' wurde 1998 mit dem Prix Medicis ausgezeichnet. 2018 wurde Alberto Manguel der Gutenberg-Preis der Stadt Mainz verliehen. Zuletzt erschienen bei S. FISCHER die Titel 'Zwei Liebhaber des Schattens' (2013); 'eine Geschichte der Neugierde' (2016) und 'Die verborgene Bibliothek' (2018). Im Fischer Taschenbuch ebenfalls lieferbar: 'Tagebuch eines Lesers', 'Die Bibliothek bei Nacht', 'Im Siebten Kreis', 'Eine Geschichte des Lesens', 'Eine Stadt aus Worten'.

Stanislawski, AchimAchim Stanislawski, Übersetzer, Literaturkritiker und Blogger, lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Er ist der Herausgeber der 'Kleinen Philosophie der Gaumenfreuden' (kleinephilosophiedergaumenfreuden.de) und hat für S. Fischer zuletzt Alberto Manguels 'Die verborgene Bibliothek' ins Deutsche übertragen.
Rezensionen
Weh dem, der Dante zu spät entdeckt
Aber was hat das mit Neugierde zu tun? Alberto Manguel fährt Achterbahn durch die Geistesgeschichte

"Curiositas" ist ein Drohbegriff der frühchristlichen Theologie. Wer sich der Neugierde verschreibt, gerät dem Kirchenvater Augustinus zufolge auf die schiefe Bahn. Er genießt selbstverliebt die Erweiterung seines Intellekts, anstatt sich mit dem zufriedenzugeben, was Gott ihm an Natur und Offenbarung zugeteilt hat. Dieses Modell einer geistigen Subsistenzwirtschaft - wir brauchen nicht mehr Wissen, als zum Heil nötig ist - wurde mit dem Übergang zur Neuzeit auf Wachstum umgestellt. Im Aufklärungszeitalter ließ Lessing den Menschen im Gespräch mit Gott um eine aufregende höchste Gabe bitten: nicht den Besitz der Wahrheit wünscht er sich, sondern die Lust der ewigen Suche nach ihr. Lessings Faust ist denn auch der erste grenzenlos Wissbegierige, der in der Tradition des Faust-Stoffes Erlösung finden sollte.

"Curiosity" ist der englische Originaltitel des neuen Buches von Alberto Manguel. Da der argentinisch-kanadische Autor in Deutschland vor allem für seinen Bestseller "Eine Geschichte des Lesens" (1998) bekannt ist, heißt jetzt auch die deutsche Übersetzung von "Curiosity" "Eine Geschichte der Neugierde". Das ist einigermaßen irreführend. Wer sich unter diesem Titel eine begriffsgeschichtliche Abhandlung erwartet, etwa im Anschluss an Hans Blumenbergs "Der Prozess der theoretischen Neugierde", wird enttäuscht sein.

Nicht dass Manguel die Philosophiegeschichte völlig außer Acht ließe. Im ersten Kapitel, "Was ist Neugierde?", kommen sie alle vor: Aristoteles mit seinem Postulat, dass die "Menschen aus ihrer Natur heraus nach Wissen streben". Augustinus mit der christlichen Züchtigung dieses Wissensdrangs. Thomas von Aquin, der - auf Aristoteles zurückgreifend - die Vermehrung von Erkenntnis wieder gutheißt, solange sie zu tieferen Einsichten in Gottes Allmacht führt. Schließlich der neuzeitliche Freispruch für die Curiositas und ihr Aufstieg zur modernen Kardinaltugend bei Francis Bacon, Galilei, Hume, den Enzyklopädisten.

Im zweiten Kapitel, "Was wollen wir wissen?", stellt Manguel ausführlich den mythischen Pionier der theoretischen Grenzüberschreitung vor: jenen ganz und gar unhomerischen Odysseus, der in Dantes "Göttlicher Komödie" von seiner Wahnsinnsfahrt über die Säulen des Herakles hinaus berichtet. Den vermessenen Wunsch, die bisher unerforschte Seite der Welt zu erkunden, büßt er mit Schiffbruch und Tod. Dante aber, der literarische Grenzgänger, hört ihm fasziniert zu, den Sünder insgeheim wohl schon zum Helden verklärend.

So weit die Curiositas-Geschichte, die Manguel eingangs rekapituliert, erfrischend unakademisch übrigens, und in lockerem Erzählton mitunter auch zwischen den Epochen hin und her springend. Mit den ersten zwei Kapiteln ist die theoretische Neugierde aber bereits abgehandelt, es folgen fünfzehn weitere, die mit dem Oberthema allenfalls noch darin etwas zu tun haben, als es darum geht, was Menschen alles wissen wollen. Wovon also handelt dieses Buch? Kurz gesagt: von Alberto Manguels Dante-Begeisterung und sehr vielen Stellen der Weltliteratur, die ihm bei seiner Lektüre der "Göttlichen Komödie" in den Sinn gekommen sind. Die Neugierde, um die "Curiosity" kreist, ist die des unersättlichen Lesers Manguel, der berichtet, welche Antworten auf Grundfragen der menschlichen Existenz ihm aus seinen liebsten Büchern zuteilwurden: "Wer bin ich?", "Was machen wir hier?", "Was kommt nach dem Tod?" Jedes Kapitel beginnt mit einer autobiographischen Erzählung, wann die jeweilige Frage sich ihm mit besonderer Dringlichkeit gestellt hat, präsentiert dann die Passagen, die sich bei Dante dazu finden lassen und spielt schließlich weitere Stimmen aus dem Echoraum von Manguels gewaltigem Textgedächtnis ein.

Das geht leider oft so flott voran, dass man das Gefühl einer Achterbahnfahrt durch die Geistesgeschichte bekommt. Das Kapitel "Was ist Sprache?" geht aus von der Erinnerung an einen - glücklicherweise harmlosen - Schlaganfall, der ihn kurze Zeit stottern ließ, erörtert dann die Sprache Nimrods in der "Göttlichen Komödie", die Suche nach der Ursprache in Antike und Mittelalter, den Babel-Mythos, moderne Sprachentstehungstheorien, Rilkes Panther, Kafkas Rotpeter, um zuletzt bei dem Sanskrit-Dichter Bhartrihari aus dem fünften Jahrhundert vor Christus zu landen. In "Wer bin ich?" braucht Manguel nur wenige Zeilen, um von Dantes Besteigung des Läuterungsbergs auf Alices Sturz ins Wunderland - bekanntlich durch ein Kaninchenloch - zu kommen. Irgendwie handelt es sich in beiden Fällen ja um die Entrückung zu "mystischen Orten". Wenn gleich anschließend der Rat des Herzkönigs aus Lewis Carrolls Komödie zitiert wird, möchte man ihn unwillkürlich als Empfehlung zu etwas mehr Stringenz an den Autor weiterleiten: "Fang mit dem Anfang an und fahre fort bis zum Schluss: dann hör auf."

Vielleicht wird diesem Buch am ehesten gerecht, wer es als Autobiographie eines Mannes liest, der auf die Frage "Wer bin ich?" in den Spiegel seiner Bibliothek schaut. Und dabei zu verschiedenen Zeiten verschiedene Bücher favorisiert, die so etwas wie den roten Faden seiner Lebenslesegeschichte abgeben. Im Vorwort erzählt Manguel, dass sein in diesem Sinn persönlichstes Buch lange Montaignes "Essais" waren. Jetzt sei es Dantes "Commedia", die er erst spät, kurz vor seinem sechzigsten Geburtstag, entdeckt habe.

Dante ist, so gesehen, der Führer, der ihn auf der Reise durch die Welt seiner vergangenen Lektüren anleitet. Tatsächlich ist Manguel da am überzeugendsten, wo er Dante ausführlich zitiert und ihn in ausschließlich ihm gewidmeten Kommentaren, die die ursprüngliche Leselust noch spüren lassen, erläutert. Auf Dante neugierig zu machen - das ist das nicht geringe Verdienst, das man dieser allzu turbulenten Neugiergeschichte zuerkennen muss.

MANFRED KOCH

Alberto Manguel:

"Eine Geschichte der

Neugierde".

Aus dem Englischen von Achim Stanislawski.

S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2016.

527 S., geb., 24,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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