Die 22-jährige "Weibsperson" Eva Tied aus Strietfeld hatte um die Jahreswende 1662/63 heimlich ein "in Unzucht gezeugtes" Kind zur Welt gebracht, es in der Ohnmacht der Geburt mit den Kleidern erstickt und ihm danach den Kopf mit einem Messer abgeschnitten. Der Patrimonialgerichtsherr Hans Albrecht Moltke bittet Anfang Januar 1663 die Juristen der Rostocker Universität um Rat, wie diese "greuliche That" zu bestrafen sei. Ihr nach eingehender Beratung ergangener Spruch, bei der auch die Standhaftigkeit der Angeklagten in der Folter eine Rolle spielte, bewahrte die Frau vor der Todesstrafe. Sie sollte mit Genehmigung der Obrigkeit auf ewig des Landes verwiesen werden.
In den Persönlichkeiten der fast ausschließlich weiblichen Angeklagten findet sich bis heute folgendes Verhaltensmuster: Scham, Verwirrung und Ausweglosigkeit setzen mit dem Verschweigen der Schwangerschaft jene Gewaltspirale in Gang, an deren Ende die vorsätzliche oder fahrlässige Tötung des Neugeborenen steht.
Mit der Studie "Eine greuliche That" legen die Autoren erstmalig eine für die Region Mecklenburg-Vorpommern umfassende Übersicht zu Kindstötungen vom Ende des 16. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts vor. Die Grundlage des Buches sind Informationen aus den im Archiv der Universität Rostock lagernden Spruchakten der Juristischen Fakultät. Neben den zahlreichen Tabellen stehen dabei die Persönlichkeiten und Schicksale der Täterinnen im Mittelpunkt der Darstellung. Die Arbeit wendet sich vor allem an Interessenten der Medizin- und Rechtsgeschichte sowie der forensischen Psychiatrie, bietet aber auch einer breiteren Leserschicht den Zugang zu spektakulären Quellen der Kulturgeschichte.
In den Persönlichkeiten der fast ausschließlich weiblichen Angeklagten findet sich bis heute folgendes Verhaltensmuster: Scham, Verwirrung und Ausweglosigkeit setzen mit dem Verschweigen der Schwangerschaft jene Gewaltspirale in Gang, an deren Ende die vorsätzliche oder fahrlässige Tötung des Neugeborenen steht.
Mit der Studie "Eine greuliche That" legen die Autoren erstmalig eine für die Region Mecklenburg-Vorpommern umfassende Übersicht zu Kindstötungen vom Ende des 16. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts vor. Die Grundlage des Buches sind Informationen aus den im Archiv der Universität Rostock lagernden Spruchakten der Juristischen Fakultät. Neben den zahlreichen Tabellen stehen dabei die Persönlichkeiten und Schicksale der Täterinnen im Mittelpunkt der Darstellung. Die Arbeit wendet sich vor allem an Interessenten der Medizin- und Rechtsgeschichte sowie der forensischen Psychiatrie, bietet aber auch einer breiteren Leserschicht den Zugang zu spektakulären Quellen der Kulturgeschichte.