Im Mittelpunkt dieser Studie des italienischen Germanisten Giuseppe Bevilacqua steht Friedrich Hölderlins große, unvollendete Ode "Wenn aus der Ferne": 51 Verse mit eigenartigem Inhalt, ungewisser Datierung und einer sonderbaren Formensprache. Mittels einer subtilen Textinterpretation analysiert Bevilacqua das Gedicht in beinahe kriminalistischer Manier aus der Perspektive der Geisteskrankheit des Dichters.Dabei widmet er sich weiteren zentralen Forschungsfragen, für die neue Lösungsansätze gefunden werden: Wann wurde Hölderlins Handschrift "Marbach 53" verfasst? Wie kam der kranke Dichter auf den Decknamen "Killalusimeno"? Sind dessen späte Gedichte "Der Spaziergang" und "Das fröhliche Leben" die Frucht einer radikalen Manipulation? Nicht allein aufgrund der Souveränität und Belesenheit seines Autors ist Eine Hölderlin-Frage ein Grundlagenwerk der jüngeren Hölderlin-Forschung.