Der katholische Reichsgraf Adam von Schwarzenberg war die einflußreichste Persönlichkeit unter den Beratern des calvinistischen Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg. Die Untersuchung seiner Karriere gibt Aufschluß über die Möglichkeiten, Entscheidungen und Konsequenzen kurbrandenburgischer Politik in den ersten zwanzig Jahren des Dreißigjährigen Krieges. Die chronologische Darstellung wird dabei durch thematische Fragestellungen akzentuiert. Sie zielen auf die verschiedenen Konstellationen im kurfürstlichen Geheimen Rat; auf die Stellung dieses Gremiums gegenüber dem Land; auf das Spannungsverhältnis zwischen Konfession und »Staatsraison« und also auf die mit dem konfessionellen Standpunkt konfligierenden Erbansprüche der Hohenzollern und die hieraus resultierenden politischen Probleme.
Schwarzenberg, so zeigt sich, verfolgte gegen die konfessionellen Motive der anderen Räte eine Politik, die auf territorialen Zuwachs ohne Rücksicht auf genuin protestantische Belange setzte. Zugleich wird durch die Analyse seiner Politik ein Muster erkennbar, wie ein ziviler Amtsträger und Favorit im großen Krieg seinen Aufstieg bewerkstelligte, aber auch, welchen Gefahren er als ein solcher immer ausgesetzt war.
Schwarzenberg, so zeigt sich, verfolgte gegen die konfessionellen Motive der anderen Räte eine Politik, die auf territorialen Zuwachs ohne Rücksicht auf genuin protestantische Belange setzte. Zugleich wird durch die Analyse seiner Politik ein Muster erkennbar, wie ein ziviler Amtsträger und Favorit im großen Krieg seinen Aufstieg bewerkstelligte, aber auch, welchen Gefahren er als ein solcher immer ausgesetzt war.
»Ulrich Kober ist es gelungen, so darf abschließend resümiert werden, uns eine Periode brandenburgischer Geschichte kompetent vorzuführen, die bislang eine eher untergeordnete Stellung eingenommen hat. Er hat sich durch einen weit verästelten Quellencorpus - neben dem Berliner Geheimen Staatsarchiv wurden noch weitere acht Archive konsultiert - hindurchgearbeitet und es damit vermocht, eine in dieser Intensität bisher nicht erreichte Beschreibung der politischen Vorgänge jener Jahrzehnte vorzulegen. Auch eine dem sine ira et studio verpflichtete und noch ausstehende gründliche biographische Behandlung des Kurfürsten Georg Wilhelm, dessen persönliches Agieren auf Grund der angenommenen großen Abhängigkeit von seinem Günstling in der Literatur nur sehr blass erscheint, dürfte durch die vorliegende Darstellung einige wichtige Impulse erfahren.«
Frank Göse, in: Jahrbuch für Brandenburgische Landesgeschichte, 60/2009
Frank Göse, in: Jahrbuch für Brandenburgische Landesgeschichte, 60/2009