Unterrichten ist nicht einfach. Lernen ist auch nicht einfach. Schon gar nicht in einem Berliner Brennpunktbezirk. Und im Zeitalter der Inklusion, der fehlenden Gelder, der Notwendigkeit von Bürgerinitiativen wie "Schulen in Not", dem weitverbreiteten Lieblingshobby Zocken und der globalen Migration. Trotz größter Motivation lassen fehlende Materialien, Personalmangel, begrenzte Deutschkenntnisse und die immer weiter ausufernde Heterogenität den Unterricht zu einem täglichen Abenteuer werden. Und eine Klassenfahrt kann dem ganzen dann noch die buchstäbliche Krone aufsetzen, auch, oder besonders weil es nur nach Deutschland geht. Die Ansprüche an Lehrer und Lehrerinnen, Schule im Allgemeinen und Klassenfahrten im Besonderen haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Franka Abel ist als Lehrerin an einer Gesamtschule im Berliner Bezirk Neukölln tätig. In ihrer Klasse lernen Kinder 12 verschiedener Nationalitäten, fünf von ihnen mit deutschen Wurzeln. So erlebt sie täglich die ganze kulturelle Vielfalt dieser Stadt auf kleinstem Raum. Jedes Gespräch mit einem Schüler kann ein Abenteuer werden - voller ungeahnter Überraschungen und genügend Stoff für eine ganz eigene Geschichte. Hinzu kommen die Eltern der Schüler, Familienangehörige und oft ganze Clans, alle mit der ihnen eigenen Grundlast fremder Kulturen, Sprachen, Religionen und Vorstellungen von Schule, die sich oft weder mit dem Schulgesetz noch den Vorstellungen der Schulbehörde decken. Mangelwirtschaft, die Anforderungen der Inklusion, fehlende Ausbildung oder minimalistische Angebote an guten Weiterbildungsmöglichkeiten sowie schlechte Ausstattung der Schule tun ihr Übriges, um den ganz normalen Schulalltag zu einem täglichen Abenteuer zu gestalten. Erzählt werden kunterbunte, nachdenkliche und bedenkliche, unterhaltsame, witzige oder auch absurde Geschichten aus dem Schulalltag einer Neuköllner Gesamtschulklasse, die vieles in Frage stellen, Mut machen oder auch pure Verzweiflung ausdrücken.