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Katalonien mit seiner pulsierenden Hauptstadt Barcelona hat sich in den letzten Jahrzehnten von einer unterdrückten Region zur selbstbewußten Nation gewandelt, die ihre Interessen offensiv vertritt, ihre Sprache und Kultur exportiert und in einer nicht immer spannungsfreien Beziehung zum spanischen Staat steht. Das vorliegende Buch skizziert die Geschichte Kataloniens vor und nach der Franco-Ära: vom mittelalterlichen Gründer, Wifred dem Behaarten, dem ersten Grafen von Barcelona, über seine Nachfolger im Königreich Katalonien-Aragonien bis zum heutigen Autonomiestatut. Und es zeigt neben…mehr

Produktbeschreibung
Katalonien mit seiner pulsierenden Hauptstadt Barcelona hat sich in den letzten Jahrzehnten von einer unterdrückten Region zur selbstbewußten Nation gewandelt, die ihre Interessen offensiv vertritt, ihre Sprache und Kultur exportiert und in einer nicht immer spannungsfreien Beziehung zum spanischen Staat steht. Das vorliegende Buch skizziert die Geschichte Kataloniens vor und nach der Franco-Ära: vom mittelalterlichen Gründer, Wifred dem Behaarten, dem ersten Grafen von Barcelona, über seine Nachfolger im Königreich Katalonien-Aragonien bis zum heutigen Autonomiestatut. Und es zeigt neben Politik und Wirtschaft die Entwicklung in Literatur, Musik, Film, Theater, Malerei und Architektur auf. Wie ein roter Faden durchzieht dabei der beständige Kampf um das Recht auf die eigene Sprache und die politische Autonomie die katalanische Geschichte.

Die Autoren Walther L. Bernecker, Professor für Auslandswissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg, Torsten Eßer, freier Journalist und Autor, und Peter A. Kraus, Professor für Sozialwissenschaften an der Universität Helsinki, bieten einen umfassenden Überblick über die kulturellen und historischen Eigentümlichkeiten Kataloniens.
Autorenporträt
Walther L. Bernecker, geb. 1947; Studium der Geschichte, Germanistik und Iberoromanischen Philologie; 1976 Promotion an der Universität Erlangen, 1986 Habilitation an der Universität Augsburg; seit 1988 Professor für Neue Geschichte an der Universität Bern.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.10.2007

Lesen nach der Messe

Am Anfang stand Wifred der Behaarte. Oder, besser gesagt, Guifré el Pelós, wie die Katalanen den letzten vom fränkischen Kaiser ernannten Grafen von Barcelona nannten, den Stammvater einer Dynastie, die den Kern Kataloniens beherrschte. Das war um 900, also zweieinhalb Jahrhunderte bevor Katalonien an die Krone Aragonien fiel und elf Jahrhunderte bevor die Region Catalunya sich als Schwerpunktland auf der Frankfurter Buchmesse präsentieren konnte. Wer im Messetrubel nicht dazu gekommen ist, sich mit der Historie des Gastlandes vertraut zu machen, kann dies jetzt in Ruhe nachholen. Die "Kleine Geschichte Kataloniens" behandelt zunächst knapp den Zeitraum von den Anfängen bis zum Franquismus, dann folgen ausführlich die Jahre des Franco-Regimes, der dritte Teil ist der katalanischen Sprache und Kultur und deren Kampf um Autonomie gewidmet. Der rasante Aufstieg der katalanischen Verlagsproduktion (von 50 Titeln im Jahr 1950 auf 4500 Titel im Jahr 1970) wird ebenso mit interessanten Daten geschildert wie die systematische Unterdrückung unter Franco, als nur fünf Prozent aller Staatsanwälte in Spanien Katalanen waren. Der Band ist solide, aber nicht so knapp gefasst, wie der Titel verheißt, und aktuell: Sogar die "kleinkarierten Diskussionen" unter Kataloniens Schriftstellern im Vorfeld der Buchmesse werden noch gestreift. (Walther L. Bernecker, Torsten Esser, Peter A. Kraus: "Eine kleine Geschichte Kataloniens". Suhrkamp Taschenbuchverlag, Frankfurt am Main 2007. 346 S., br., 10,- [Euro].)

igl

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Nicht ganz glücklich ist Rezensent Norbert Rehrmann mit dieser Kataloniengeschichte geworden. Ersten sei sie für eine "kleine Geschichte" mit 350 Seiten doch etwas umfänglich ausgefallen. Darüber hinaus findet er die einzelnen Beiträge des Autorenkollektivs zu wenig aufeinander abgestimmt. Ergebnis seien einige vermeidbare "Redundanzen" die sich schlecht mit der aus Rezensentensicht ohnehin etwas "detailverliebten Informationsfülle" des Buches vertragen. Inhaltlich hat Rehrmann gegen dieses an sich "grundsolide" Buch einzuwenden, dass es zu unkritisch mit dem katalanischen Nationaldiskurs verfährt.

© Perlentaucher Medien GmbH