Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1,3, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg, 185 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Vorwort
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Thematik Work-Life-Balance . Hinter diesem neudeutschen Anglizismus versteckt sich ein deutlich zunehmendes Spannungsverhältnis der Lebensbereiche Arbeit bzw. Beruf auf der einen Seite und Familie bzw. Freizeit auf der anderen Seite.
Unser Interesse an der Arbeit begründet sich aus der Teilnahme an der Lehrveranstaltung Postmoderne I und II, bei der Prof. Dr. Kh. GEIßLER und Dipl.Päd. Andreas THEODORFF uns den Blick für das Individuum in der heutigen Zeit eröffnet haben. Mit dem vermittelten Grundverständnis für die Entwicklungsdynamiken von der Moderne zur Postmoderne oder auch Reflexiven Moderne , wie sie beispielsweise von BECK et al. (1994) genannt wird, haben wir begonnen unsere eigene Situation zu reflektieren. Wir stellten fest, dass wir im Laufe unserer militärischen Laufbahn, genau wie viele junge Berufseinsteiger aber auch langjährig Berufstätige, persönlich von einer Dysbalance in den verschiedenen Lebensbereichen betroffen waren bzw. sind. Die Erfordernisse der Arbeitswelt dehnen sich zunehmend in die angrenzenden Lebensbereiche aus. Dies führt schließlich dazu, dass wir auch den privaten Bereich vor allem in zeitlicher Hinsicht zunehmend rationell gestalten müssen, um die heutigen Anforderungen zu bewältigen. HABERMAS (1981) hat dies als Kolonialisierung der Lebenswelt bezeichnet und damit seiner Kritik an einer Gesellschaft Ausdruck verliehen, die sich nur noch an marktförmigen Rationalitäten orientiert. (THEDORFF 2004, S.48) Die Floskel keine Zeit und das allgegenwärtige Klagen über Stress und Überforderung werden zur Normalität und damit als unhinterfragte Entschuldigung für das mangelnde soziale Engagement bis hinunter auf die familiäre bzw. partnerschaftliche Ebene akzeptiert.
Wir versuchen im Rahmen dieser Arbeit zu hinterfragen, woher dieser Stress und Druck resultiert, wo wir doch eigentlich heute mehr Freiheiten und auch mehr Freizeit denn je haben. Wir selbst haben im Rahmen der militärischen Ausbildung erlebt, was es heißt sich den Anforderungen der Arbeit komplett unterzuordnen und auch den privaten, außerberuflichen Lebensbereich daran auszurichten. Arbeiten bis spät in die Nacht, Wochenenddienste und tagelange bzw. wochenlange Gefechtsübung haben dabei einen teilweise sehr hohen Tribut gefordert.
Wir stellen uns daher die Frage:
Leben wir um zu arbeiten oder arbeiten wir um zu leben?
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Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Thematik Work-Life-Balance . Hinter diesem neudeutschen Anglizismus versteckt sich ein deutlich zunehmendes Spannungsverhältnis der Lebensbereiche Arbeit bzw. Beruf auf der einen Seite und Familie bzw. Freizeit auf der anderen Seite.
Unser Interesse an der Arbeit begründet sich aus der Teilnahme an der Lehrveranstaltung Postmoderne I und II, bei der Prof. Dr. Kh. GEIßLER und Dipl.Päd. Andreas THEODORFF uns den Blick für das Individuum in der heutigen Zeit eröffnet haben. Mit dem vermittelten Grundverständnis für die Entwicklungsdynamiken von der Moderne zur Postmoderne oder auch Reflexiven Moderne , wie sie beispielsweise von BECK et al. (1994) genannt wird, haben wir begonnen unsere eigene Situation zu reflektieren. Wir stellten fest, dass wir im Laufe unserer militärischen Laufbahn, genau wie viele junge Berufseinsteiger aber auch langjährig Berufstätige, persönlich von einer Dysbalance in den verschiedenen Lebensbereichen betroffen waren bzw. sind. Die Erfordernisse der Arbeitswelt dehnen sich zunehmend in die angrenzenden Lebensbereiche aus. Dies führt schließlich dazu, dass wir auch den privaten Bereich vor allem in zeitlicher Hinsicht zunehmend rationell gestalten müssen, um die heutigen Anforderungen zu bewältigen. HABERMAS (1981) hat dies als Kolonialisierung der Lebenswelt bezeichnet und damit seiner Kritik an einer Gesellschaft Ausdruck verliehen, die sich nur noch an marktförmigen Rationalitäten orientiert. (THEDORFF 2004, S.48) Die Floskel keine Zeit und das allgegenwärtige Klagen über Stress und Überforderung werden zur Normalität und damit als unhinterfragte Entschuldigung für das mangelnde soziale Engagement bis hinunter auf die familiäre bzw. partnerschaftliche Ebene akzeptiert.
Wir versuchen im Rahmen dieser Arbeit zu hinterfragen, woher dieser Stress und Druck resultiert, wo wir doch eigentlich heute mehr Freiheiten und auch mehr Freizeit denn je haben. Wir selbst haben im Rahmen der militärischen Ausbildung erlebt, was es heißt sich den Anforderungen der Arbeit komplett unterzuordnen und auch den privaten, außerberuflichen Lebensbereich daran auszurichten. Arbeiten bis spät in die Nacht, Wochenenddienste und tagelange bzw. wochenlange Gefechtsübung haben dabei einen teilweise sehr hohen Tribut gefordert.
Wir stellen uns daher die Frage:
Leben wir um zu arbeiten oder arbeiten wir um zu leben?
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