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Fensterblicke faszinieren. Doch erst bei genauerem Hinsehen erkennen wir Muster, die Denkformen widerspiegeln, Wahrnehmungen durchsichtig machen oder Räume neu ausleuchten. Die Geschichte des Fensterblicks von der Antike bis in die Gegenwart ist zugleich eine Kulturgeschichte unserer Wahrnehmung. Was sehen wir, wenn wir durch ein Fenster blicken? Vielleicht auch uns selbst. Die Geschichte solcher Blicke entpuppt sich als Kunst- und Kulturgeschichte von besonderer Ausdruckskraft. Sie enthüllt noch mehr: eine Kulturgeschichte der Menschheit. Fenster sind allgegenwärtig. Nicht zufällig entstammt…mehr

Produktbeschreibung
Fensterblicke faszinieren. Doch erst bei genauerem Hinsehen erkennen wir Muster, die Denkformen widerspiegeln, Wahrnehmungen durchsichtig machen oder Räume neu ausleuchten. Die Geschichte des Fensterblicks von der Antike bis in die Gegenwart ist zugleich eine Kulturgeschichte unserer Wahrnehmung. Was sehen wir, wenn wir durch ein Fenster blicken? Vielleicht auch uns selbst. Die Geschichte solcher Blicke entpuppt sich als Kunst- und Kulturgeschichte von besonderer Ausdruckskraft. Sie enthüllt noch mehr: eine Kulturgeschichte der Menschheit. Fenster sind allgegenwärtig. Nicht zufällig entstammt das erste Fenster göttlichem Auftrag, arbeiten wir täglich mit Computerprogrammen, bei denen ein Fenster nach dem anderen aufgeht. Rolf Selbmann öffnet das Fenster für die unterschiedlichsten Aus-, Ein- und Durchblicke, die stets durch zahlreiche farbige Abbildungen veranschaulicht werden.
Autorenporträt
Rolf Selbmann; Studium der Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte; Staatsexamen; Promotion; 1994 Habilitation; seit 2006 außerplanmäßiger Professor für Neuere deutsche Literatur an der LMU München
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.05.2010

Fensterfülle

Rolf Selbmann bekommt schon in der ersten Zeile Angst vor seiner eigenen Courage: Er will mit seiner "Kulturgeschichte des Fensters" kurzweilig sein, ohne "in Plattheit zu verfallen". Skepsis ist angebracht, wenn ein Autor so ängstlich beginnt. Denn sein Thema schließt diese Gefahr so offensichtlich ein, dass ihre Erwähnung das Scheitern gleich erahnen lässt. Dabei hat Selbmann ein lesenswertes Buch geschrieben, das einen erhellenden Einblick in die Fensterfülle unserer Geschichte gibt: Das erste habe Gott in Auftrag gegeben. Es war angeblich für die Arche Noah vorgesehen. Selbmann zeigt eine mittelalterliche Darstellung, auf der Noah etwas verdutzt aus einer Luke schaut. Im berühmten "Codex Manesse" aus dem frühen vierzehnten Jahrhundert sieht man eine Dame hoch oben am Fenster im Gespräch mit Minnesänger Leuthold von Seven. Auf Peter Candids "Verkündigung an Maria" von 1587 wird das Motiv zum Mittel, Kontakt zur Wirklichkeit herzustellen: "Durch das Fenster fällt Alltagslicht, kein göttliches." Das Fenster spielt als Lichtmetaphorik auch in der Aufklärung eine große Rolle, Selbmann widmet Goethe ein eigenes Kapitel. Die Beispiele zeigen, dass dieses Buch eher eine Sammlung ist als spitzfindige Analyse. Die Texte bleiben deskriptiv, wagen nur vorsichtige Thesen. Die Stärke aber ist die Verbindung der Disziplinen: Der Band zeigt auch das bekannte Foto, auf dem Philipp Scheidemann am 9. November 1918 am Fenster des Reichstags die Republik ausruft. (Rolf Selbmann: "Eine Kulturgeschichte des Fensters von der Antike bis zur Moderne". Reimer Verlag, Berlin 2009. 221 S., Abb., geb., 39,- [Euro].)

swka

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