Bären wohnen in Höhlen, Menschen dagegen in Häusern, die sie sich zuweilen wie Höhlen einrichten - damit hören die Gemeinsamkeiten eigentlich schon auf. Zwar ist der Mensch dem Affen nah verwandt, dennoch entwickeln Menschen stärkere Sympathien für den Bären. Obwohl sich der Bär die Herzen der Menschen erobert hat, ist er heute in vielen Teilen der Welt nur noch in kleiner Zahl vorhanden. Kontakt zwischen Mensch und Bär gibt es deshalb vor allem im Zoo. Wie paßt das zusammen? Was hat die Vorstellung, die sich der Mensch vom Bären macht, mit dem eigentlichen Tier zu tun? Bernd Brunners unterhaltsamer Streifzug durch die Geschichte und Literatur fördert zahlreiche interessante Beispiele über den vielschichtigen Umgang des Menschen mit den Bären zutage. So erzählt der Autor etwa von den vergeblichen Versuchen über die Jahrhunderte hinweg, den Bären zu zähmen, oder erläutert, wie es dazu kam, daß dieses Raubtier Bestandteil unseres Mythen- und Trauminventars wurde. Ein bibliophiles Buch für alle, die fasziniert sind von Bären und ein Faible für außergewöhnliche, bisweilen skurrile Geschichten haben.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Florian Welle ist nicht sehr begeistert von diesem Buch, das sich dem Verhältnis von Bär und Mensch widmet. Nach Welles Meinung fehlt der rote Faden, und der Unterhaltungswert wird in Fußnoten erstickt. Für den Rezensenten kommt deshalb dieses Buch von Bernd Brunner, obwohl der zahlreiche "mal amüsante, mal bemerkenswerte, mal wissenswerte Anekdoten, Geschichten und Fakten" zusammentrage, nicht an dessen Debüt heran, in dem es eigentlich um Aquarien ging und "der Leser trotzdem viel über bürgerliche Mentalität und Selbstverständnis" erfuhr. Ein vergleichbarer Mehrwert bleibt ihm diesmal verwehrt, was nach Meinung des Rezensenten vor allem daran liegt, dass Brunner "den Leser am Ergebnis seines Fleißes teilhaben lassen will".
© Perlentaucher Medien GmbH
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