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Literaturgeschichten sind in Verruf geraten: Sie klassifizieren, normieren und kanonisieren, sie definieren Epochen und Gattungen, und sie ordnen diesen die Autoren und ihre Werke nur noch als Zeugen zu. Wo bleibt die einzigartige Eigenheit der Literatur, ihre gelebte Individualität und augenblickshafte Geschichtlichkeit?

Produktbeschreibung
Literaturgeschichten sind in Verruf geraten: Sie klassifizieren, normieren und kanonisieren, sie definieren Epochen und Gattungen, und sie ordnen diesen die Autoren und ihre Werke nur noch als Zeugen zu. Wo bleibt die einzigartige Eigenheit der Literatur, ihre gelebte Individualität und augenblickshafte Geschichtlichkeit?
Autorenporträt
Hans Ulrich Gumbrecht wurde 1948 in Würzburg geboren. Er studierte Romanistik, Germanistik, Philosophie und Soziologie in München, Regensburg, Salamanca (Spanien) und Pavia (Italien). Nach seiner Habilitation 1974 war er von 1975 - 1982 Professor in Bochum und von 1983 - 1989 an der Universität in Siegen. Er nahm Gastprofessuren an zahlreichen ausländischen Universitäten wahr; u. a. am College de France. Seit 1989 ist er Professor für Komparatistik an der Universität Stanford. Gumbrecht ist Mitherausgeber der Grundrisse der romanischen Literaturen des Mittelalters, Figurae - Readings in Medieval Culture, Writing Scene, und Espaces Metisses und schreibt regelmäßig für die F rankfurter Allgemeine Zeitung und für Merkur - Zeitschrift für europäisches Denken.

David E. Wellbery ist Professor für deutsche Literatur an der University of Chicago. 2010 bekam er den Jacob- und-Wilhelm-Grimm-Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Rezensentin Christine Pries freut sich, dass dieses von David E. Wellbery herausgegebene Buch aus dem Amerikanischen übersetzt und vom neuen Verlag der Freien Universität Berlin herausgegeben wurde. Es leistet ihrer Meinung nach nicht weniger, als "über einen gleichsam detektivischen Spürsinn die Neugierde" an der kriselnden Germanistik wiederzuerwecken. Ihr gefällt, dass das Buch weniger als Nachschlagewerk konzipiert ist, denn als Schmöker - und dass es dabei doch akademischen Ansprüchen vollauf genügt. Die deutsche Literaturgeschichte wird am Beispiel von exemplarischen Ereignissen zwischen den Jahren 744 und 2001 erzählt. Die Beiträge erreichen nach Meinung der Rezensentin eine Verdichtung, die über die Literatur hinausgeht und eine "veritable Geistesgeschichte" erzählt.

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