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Produktdetails
  • Debatte
  • Verlag: Berliner Vorwärts Verlagsges.
  • Seitenzahl: 90
  • Erscheinungstermin: 17. Oktober 2008
  • Deutsch
  • Abmessung: 205mm
  • Gewicht: 183g
  • ISBN-13: 9783866021754
  • ISBN-10: 3866021755
  • Artikelnr.: 25032530
Autorenporträt
Dr. Erhard Eppler, geboren 1926, Gymnasiallehrer. In Bern begegnete er Ende der 40er Jahre während des Studiums Gustav Heinemann. Von Heinemanns Gesamtdeutscher Volkspartei, die Eppler mitgegründet hatte, wechselte er 1956 zur SPD. Dort setzte er sein politisches Wirken konsequent fort. Prominent war sein Wirken als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit (1968-1974) sowie als führender Politiker der SPD in Baden-Württemberg, wo er den Vorsitz der Landespartei und der Landtagsfraktion innehatte. Eppler gab der programmatischen Entwicklung der SPD als Vorsitzender der Grundwertekommission in der Zeit von 1973 bis 1992 entscheidende Impulse. Er gilt als Vor- und Querdenker der SPD.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.10.2008

Die SPD auf der Suche nach sich selbst: Fünf Diskussionsbeiträge sozialdemokratischer Politiker
Der entfesselte Kapitalismus und der steuernde Staat
Erhard Eppler warnt vor dem amerikanischen Beispiel und der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich
Wer sich fragt, wie es mit der SPD weitergehen soll, und wofür sie heute steht, wird in Erhard Epplers klugem Buch gute Antworten finden. Das Buch ist Analyse und politischer Muntermacher zugleich. Eppler argumentiert gegen die „endlose Fortschreibung” des entfesselten Kapitalismus, der bis vor kurzem von vielen als die alleinseligmachende Doktrin angepriesen wurde. Die zunehmend breite Kluft zwischen Arm und Reich betrachtet er als große politische Gefahr. Aufgabe des Staates sei es nach wie vor, der wachsenden Ungleichverteilung entgegenzuarbeiten.
Eindringlich warnt Eppler davor,
in Europa einreißen zu lassen, was in
den USA üblich ist: die zunehmende
Eindämmung staatlicher Grundversorgung, die durch private Dienstleister ersetzt wird, zuständig nur für jene, die das Geld dafür haben. Ein Staat, der sich für seine Bevölkerung nicht einsetzt, kann von der Bevölkerung keine Loyalität erwarten.
Der Kapitalismus hat bewiesen, dass er ohne politische Steuerung nicht im Interesse der ganzen Gesellschaft funktionieren kann: Diese These erörtert Eppler auf nationalstaatlicher, europäischer und globaler Ebene. Er erklärt, warum nationalstaatliche Politik sich auch unter den Bedingungen der sogenannten Globalisierung nicht erübrigt hat. Ein Beispiel ist die Energiepolitik: Sollte ein hochentwickeltes Land wie die Bundesrepublik wieder Atomkraftwerke bauen, dann werden andere Länder, in denen die Gefahr eines verheerenden Unfalls viel größer ist, sich legitimiert fühlen, das auch zu tun.
So sehr Eppler Angela Merkels Politik kritisiert, so deutlich macht er, dass er letztlich auf beide Volksparteien setzt. Sein menschennahes, mit konkreten Vorschlägen versehenes Plädoyer für das politische Engagement macht sein Buch zu einer gewinnreichen Lektüre auch für jene, die nicht die SPD wählen.
FRANZISKA AUGSTEIN
ERHARD EPPLER: Eine Partei für das zweite Jahrzehnt: die SPD? Vorwärts Buch, Berlin 2008. 96 Seiten., 9,95 Euro.
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