Etwa eine Million Gläubige pilgern jedes Jahr nach Medjugorje. Dort soll die selige Jungfrau und Gottesmutter Maria angeblich erstmals 1981 in der mehrheitlich von Kroaten besiedelten Ortschaft in Bosnien-Herzegowina erschienen sein. Seit 30 Jahren sollen die Erscheinungen nicht aufgehört haben. Die sechs „Seherkinder”, die damals zwischen 10 und 16 Jahren alt waren, erhalten angeblich noch heute regelmäßig „Botschaften” der „Gospa”, manche täglich, manche jährlich. Insgesamt soll es mittlerweile ca. 40.000 Erscheinungen der Muttergottes gegeben haben. Was ist dran am Phänomen Medjugorje? Verursacht es nicht unzählige Bekehrungen, und pflegen die Bekehrten nicht alle ein frommes Gebetsleben, strenges Fasten und gläubigen Sakramentenempfang? Oder handelt es sich um einen Krimi mit unwahrhaftigen „Sehern”, ungehorsamen Franziskanerpatres, unerfüllten Wunderversprechungen und unkatholischen Glaubensvorstellungen? Die katholische Kirche verbietet offizielle Wallfahrten, was die Anhänger der Erscheinungen jedoch nicht hindert, häufig nach Medjugorje zu fahren. Im Jahr 2010 setzte Papst Benedikt XVI. eine hochrangige Untersuchungskommission ein, die nun endlich klären soll, ob es sich hier tatsächlich um echte Marienerscheinungen handelt oder nicht. In niederländisch-belgisch-schweizerisch-deutscher Zusammenarbeit gehen Pfarrer Rudo Franken, Mark Waterinckx und Professor Manfred Hauke dem Phänomen Medjugorje in diesem Buch auf die Spur. Handelt es sich, wie der für Medjugorje zuständige, mittlerweile verstorbene Bischof Pavao Žanic sagte, um den „größten Betrug der ganzen Kirchengeschichte”? Warum warnt auch der jetzige Bischof von Mostar-Duvno, Ratko Peric, vor Medjugorje? Ist Medjugorje ein großer Segen für die Kirche oder handelt es sich um einen religiösen Krimi, der die katholische Kirche nah an den Abgrund bringen könnte? Und wie fängt man die unzähligen Anhänger von Medjugorje in aller Welt auf, wenn sie einmal erkannt haben werden, dass Medjugorje nicht echt ist?