Die uralte Frage, ob metaphorisches Denken rational oder irrational ist, welche Rolle Metaphern in der menschlichen Kognition spielen, welche Funktion sie für kreative Prozesse haben, hat durch Theorien und empirische Studien aus der kognitiven Linguistik einen ungeahnten Auftrieb bekommen. Angeregt durch viele interessante Ergebnisse der jüngeren Metaphernforschung, ist das Thema Metapher inzwischen zu einem 'hot topic' in verschiedenen Wissenschaften avanciert. Der vorliegende Band bietet einen aktuellen interdisziplinären Überblick über konzeptionelle und methodische Fragestellungen, wie…mehr
Die uralte Frage, ob metaphorisches Denken rational oder irrational ist, welche Rolle Metaphern in der menschlichen Kognition spielen, welche Funktion sie für kreative Prozesse haben, hat durch Theorien und empirische Studien aus der kognitiven Linguistik einen ungeahnten Auftrieb bekommen. Angeregt durch viele interessante Ergebnisse der jüngeren Metaphernforschung, ist das Thema Metapher inzwischen zu einem 'hot topic' in verschiedenen Wissenschaften avanciert. Der vorliegende Band bietet einen aktuellen interdisziplinären Überblick über konzeptionelle und methodische Fragestellungen, wie sie die gegenwärtige Metaphernforschung in Wissenssoziologie, Linguistik, Psychologie und Psychotherapie umtreibt. Heute wissen wir, dass keine Wissenschaft ohne Metaphern auskommt. Dass es auch und gerade in den Naturwissenschaften - die immer rationale, sprich metaphernfreie Territorien sein wollten - nur so von Metaphern wimmelt, springt dem Unvoreingenommenen sofort ins Auge. Insofern ist der militante analytische Reflex gegen Metaphern selbst irrational, lebt doch nicht nur die Poesie, die Literatur von Ver-Dichtungen, sondern auch alle sich an vorgeblich rationale Standards haltende Wissenschaft. Der sich gegenwärtig durchsetzenden transdisziplinären Einsicht, dass Metaphern als handlungs- und erkenntnisleitende Modelle fungieren, die Wirklichkeiten erzeugen und etablierte Glaubens- bzw. Begriffssysteme modifizieren, ist dieser Band gewidmet.
Hans-Rudi Fischer, Dr. phil., geb. 1952. Studium der Psychologie und Philosophie. Supervisor, Systemtherapeut und -berater, Psychotherapeut (HPG), Lehrtherapeut und Lehrsupervisor der Internationalen Gesellschaft für systemische Therapie (IGST) und der Systemischen Gesellschaft (SG). Mitherausgeber der Zeitschrift FAMILIENDYNAMIK. Geschäftsführender Gesellschafter des Heidelberger Zentrums für systemische Forschung und Beratung GmbH. Dozent an in- und ausländischen Universitäten. Mitgründer und Vorsitzender des Heidelberger Instituts für systemische Forschung. Forschungsschwerpunkte: Sprachphilosophie, Systemtheorie, Kognitionspsychologie, konstruktivistische Erkenntnistheorie, Rationalität von abweichendem Denken und Sprechen (logisches und paralogisches Denken), Metaphern und metaphorisches Denken.
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