Die Verhaltensgenetik blickt auf eine gut replizierte Studienlage. Daher wird es zunehmend schwerer, sie in den Sozialwissenschaften zu ignorieren und gleichzeitig den Anspruch zu erheben, kausale Muster der Entstehung und Reproduktion sozialer Ungleichheit zu identifizieren. Der erste von zwei Teilen dieses Lehrbuchs gibt einen einleitenden, aber kritischen Überblick über die zentralen Ideen, analytischen Mechanismen und methodologischen Ansätze der Verhaltensgenetik. Dieser Teil schließt mit dem Kontrast zwischen dem soziologischen und dem verhaltensgenetischen Ansatz der Erklärung intergenerationaler Vererbung innerhalb von Familien. Im zweiten Teil nimmt die Darstellung des "interaktionistischen Konsenses", also der Idee, dass Unterschiede im menschlichen Verhalten immer durch Gene und Umwelt im Zusammenspiel entstehen, eine zentrale Rolle ein. Dafür werden die Konzepte der Gen-Umwelt-Korrelationen und der Gen-Umwelt-Interaktionen eingeführt und für soziologische Inhalte diskutiert und empirisch aufgearbeitet. Verhaltensgenetische Inhalte und Ansätze können und sollen soziologische Erkenntnisse nicht ersetzen, so die grundlegende Perspektive des Lehrbuchs, aber sie sind zwingend nötig, um soziale Prozesse ohne biologische Konfundierung sichtbar zu machen.
Hochaktueller Themenkomplex für soziologische Forschung zur sozialen Positionierung von Individuen, zu Mustern intergenerationaler Vererbung sowie zu Effekten der sozialen Umwelt Zahlreiche inhaltliche Anwendungsbeispiele aus den Bereichen der sozialen und bildungsbezogenen Ungleichheit Beispielanalysen anhand der Daten des deutschen TwinLife-Panels
Hochaktueller Themenkomplex für soziologische Forschung zur sozialen Positionierung von Individuen, zu Mustern intergenerationaler Vererbung sowie zu Effekten der sozialen Umwelt Zahlreiche inhaltliche Anwendungsbeispiele aus den Bereichen der sozialen und bildungsbezogenen Ungleichheit Beispielanalysen anhand der Daten des deutschen TwinLife-Panels