Walter Gropius reichte im Januar 1928 einen spektakulären Beitrag für einen städtebaulichen Ideenwettbewerb der Stadt Halle ein, er nannte seinen Entwurf "Hängende Gärten": Hoch über dem Saaleufer sollte ein neues Wahrzeichen für die Stadt und die ganze Region entstehen, eine Stadtkrone mit Stadthalle, Museum und Sportanlagen. Ambitionen und Dimensionen des Wettbewerbs gingen weit über einen lokalen Wettbewerb hinaus. Mit Walter Gropius, Hans Poelzig, Peter Behrens, Emil Fahrenkamp, Paul Bonatz und Wilhelm Kreis beteiligten sich die bedeutendsten Architekten der Klassischen Moderne in Deutschland. Allerdings wurde in Halle keiner der eingereichten Entwürfe realisiert. Die Pläne von Gropius schieden sogar gleich in der ersten Runde aus. Mehr noch: der Wettbewerb selbst geriet im Laufe der Zeit völlig in Vergessenheit, auch in Halle. Die eingereichten Originalpläne jedoch blieben in großer Zahl erhalten, darunter allein 15 von Walter Gropius. Die Autorin erschließt vor allem mit Gropius als Landschaftsgestalter kunsthistorisches Neuland auf der Grundlage seines hier erstmals umfassend analysierten Wettbewerbsentwurfes "Hängende Gärten". Die Ergebnisse weisen der Forschung zu Architektur und Landschaft in der Klassischen Moderne neue Perspektiven.
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