Unter Rückgriff auf die klassische Vertragstheorie von Locke, Rousseau, vor allem aber Kant, und mit Hilfe eines in den modernen Wissenschaften zunehmend bedeutsamen Denk- und Sprachrahmens, dem der Entscheidungs- und Spieltheorie, entwickelt Rawls zwei Prinzipien der Gerechtigkeit und wendet sie dann auf die Grundinstitutionen moderner Gesellschaften an. Dabei geht es (u.a. auch) um das politisch aktuelle Problem, ob und unter welchen Bedingungen man auch einer demokratisch gewählten Regierung Widerstand leisten dürfe.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Die Rezension der Taschenbuchausgabe dieses bereits dreißig Jahre alten Klassikers der politischen Philosophie beginnt mit einem überaus ausführlichen Aufruf verschiedener Gemeinplätze zum Thema Gerechtigkeit von Platon bis zum Grundgesetz. Dann endlich kommt Volker Wörl auf das Buch, referiert es nach den bekannten Stichworten: Gerechtigkeit als Fairness, Ablehnung des Utilitarismus, Gleichverteilung sozialer Werke, Thesen zur Moralpsychologie. Völlig ausgeblendet bleiben genauere Einordnung des Werks, historische Situierung, Diskussion von Gegen-Argumenten und Reaktionen auf Rawls' großen Wurf. Dafür bekommt man den merkwürdigen Hinweis, dass "dies ein wissenschaftliches Buch ist". Aha.
© Perlentaucher Medien GmbH
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