In diesem Buch wird ein Rahmenwerk für Bestrebungen und Fähigkeiten entwickelt, um unser Verständnis der menschlichen Mobilität als wesentlicher Bestandteil umfassenderer Prozesse des sozialen Wandels zu verbessern. Um ein aussagekräftigeres Verständnis von Handlungsfähigkeit und Struktur in Migrationsprozessen zu erreichen, konzeptualisiert dieser Rahmen die Migration als eine Funktion von Bestrebungen und Fähigkeiten, innerhalb bestimmter geografischer Gelegenheitsstrukturen zu migrieren. Sie unterscheidet zwischen instrumentellen (Mittel zum Zweck) und intrinsischen (das Wohlbefinden unmittelbar beeinflussenden) Dimensionen der menschlichen Mobilität. Daraus ergibt sich eine Sichtweise, in der Umzug und Aufenthalt als komplementäre Manifestationen des Migrationshandelns betrachtet werden und in der die menschliche Mobilität als die Fähigkeit der Menschen definiert wird, ihren Wohnort zu wählen, einschließlich der Option zu bleiben, und nicht als der Akt des Umzugs oder der Migration selbst. Das Buch stützt sich auf die Konzepte der positiven und negativen Freiheit (als Ausdruck der sehr unterschiedlichen strukturellen Bedingungen, unter denen Migration stattfindet) und zeigt auf, wie makrostrukturelle Veränderungen die Migrationsbestrebungen und -fähigkeiten der Menschen beeinflussen.