Der zweite Band der Gardam-Trilogie
Betty, auch sie im Fernen Osten geboren, hatte soeben Feathers' Heiratsantrag angenommen, als sie zum ersten Mal in die magnetisch blitzenden Augen Veneerings blickte - eine Stunde zu spät, wie sie hellsichtig bemerkt. Dieser Veneering wird zeitlebens Feathers' Widersacher in nahezu jeder Hinsicht sein - er ist ein vulgärer Aufschneider, unattraktiv, aber unwiderstehlich. Von der einen Liebesnacht zehrt Betty ein ganzes langes Eheleben, die Erinnerungen an Begehren und Leidenschaft lassen sie Krankheit, Einsamkeit und Kinderlosigkeit ertragen. Bettys Sicht der Dinge ist naturgemäß eine ganz andere als die ihres Mannes Feathers, die wir aus 'Ein untadeliger Mann' kennen.
Betty, auch sie im Fernen Osten geboren, hatte soeben Feathers' Heiratsantrag angenommen, als sie zum ersten Mal in die magnetisch blitzenden Augen Veneerings blickte - eine Stunde zu spät, wie sie hellsichtig bemerkt. Dieser Veneering wird zeitlebens Feathers' Widersacher in nahezu jeder Hinsicht sein - er ist ein vulgärer Aufschneider, unattraktiv, aber unwiderstehlich. Von der einen Liebesnacht zehrt Betty ein ganzes langes Eheleben, die Erinnerungen an Begehren und Leidenschaft lassen sie Krankheit, Einsamkeit und Kinderlosigkeit ertragen. Bettys Sicht der Dinge ist naturgemäß eine ganz andere als die ihres Mannes Feathers, die wir aus 'Ein untadeliger Mann' kennen.
© BÜCHERmagazin, Jeanette Stickler
Jane Gardams Old-Fifth-Geschichte, diese geniale, elegante, hintersinnige, süchtig machende Geschichte um eine Frau und zwei Männer, ist erst letztes Jahr auf Deutsch erschienen. Welt am Sonntag Kompakt 20171126
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Zunächst erinnert Rainer Moritz an Jane Gardams überraschenden Bestseller "Ein untadeliger Mann" über den Kronanwalt Edward Feathers und dessen Frau Betty. Der nun auf Deutsch erscheinende Nachfolgeroman "Eine treue Frau" erzähle dieselbe Geschichte aus einem anderen Blickwinkel, nämlich dem der Ehefrau. Mit diesem Kunstgriff gelinge es Gardam, die Täuschungen und Selbsttäuschungen, die zwangsläufig einer bestimmten Perspektive anheften würden, zu demaskieren und "das Eindimensionale von Geschichte aufzuheben". Den ersten Roman müsse man aber nicht gelesen haben, um "Eine treue Frau" zu verstehen, versichert Moritz. Der Kritiker erkennt im neuen Werk Anspielungen auf Charles Dickens, Jane Austen und Emily Brontë und lobt an Gardam, die er für eine "brillante Schriftstellerin" hält, dass sie sich nie in Sentimentalitäten verliere und gekonnt ihr Erzähltempo variiere.
© Perlentaucher Medien GmbH
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