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Die "unglückliche Liebe", der dieser Roman seinen Titel verdankt, resultiert aus der leidenschaftlichen, quälerischen Beziehung eines jungen Mannes zu einer Schauspielerin und Kabarettistin. Friedrich liebt Sibylle. Aber seine Liebe wird nicht so erwidert wie von ihm erhofft. Er reist ihr nach, tut alles, um von ihr erhört zu werden, doch vergeblich: Der versäumte erste Kuß vollzieht sich später bei der Trennung in Venedig: "Sie wußten, daß sich nichts geändert hatte und daß die Wand aus dünnstem Glas, durchsichtig wie die Luft und vielleicht noch schärfer die Erscheinung des anderen…mehr

Produktbeschreibung
Die "unglückliche Liebe", der dieser Roman seinen Titel verdankt, resultiert aus der leidenschaftlichen, quälerischen Beziehung eines jungen Mannes zu einer Schauspielerin und Kabarettistin. Friedrich liebt Sibylle. Aber seine Liebe wird nicht so erwidert wie von ihm erhofft. Er reist ihr nach, tut alles, um von ihr erhört zu werden, doch vergeblich: Der versäumte erste Kuß vollzieht sich später bei der Trennung in Venedig: "Sie wußten, daß sich nichts geändert hatte und daß die Wand aus dünnstem Glas, durchsichtig wie die Luft und vielleicht noch schärfer die Erscheinung des anderen wiedergebend, zwischen ihnen bestehen blieb." Entsagend finden sich Friedrich und Sibylle mit jener "Wand" ab, die sie zwischen sich sehen: "Es war dies eine Grenze, die sie nun respektierten." So ist Eine unglückliche Liebe letztlich ein Buch der Resignation, eine Buch der hoffnungslosen Vereinsamung des Individuums, der tragischen Vereinzelung des Menschen.
Eine unglückliche Liebe ist Wolfgang Koeppens erster Roman, 1934 erschienen. Er fand bei der literarischen Kritik in Deutschland wie im Ausland größte Beachtung, er galt als ein Versprechen und als ein Zeichen gegen die Zeit, in deren Wirren er dann auch unterging. Wolfgang Koeppen hat das Versprechen in den fünfziger Jahren eingelöst, er zählt zu den besten Vertretern deutscher Prosa des 20. Jahrhunderts.
Autorenporträt
Wolfgang Koeppen wurde am 23. Juni 1906 in Greifswald geboren und starb am 15. März 1996 in München. Nach einem elfjährigen Aufenthalt in Ortelsburg (Ostpreußen) kehrte er 1919 nach Greifswald zurück. Aus finanziellen Gründen musste er vom Gymnasium auf die Mittelschule wechseln, von der er ohne Abschluss abging. Danach versuchte er sich in ganz unterschiedlichen Berufen: in einer Buchhandlung, im Stadttheater in Greifswald. Als Hilfskoch kam er nach Schweden und Finnland, in Würzburg arbeitete er als Dramaturg. 1927 ließ er sich in Berlin nieder, wo er 1931 zwei Jahre als fest angestellter Redakteur beim Berliner Börsen-Courier arbeitete. Er schrieb Reportagen, Feuilletons, auch erste literarische Arbeiten entstanden. 1934 erschien sein erster Roman, Eine unglückliche Liebe. Im selben Jahr siedelte er in die Niederlande über. Hier begann er mit der Niederschrift des nicht vollendeten Romans Die Jawang-Gesellschaft. 1935 erschien der Roman Die Mauer schwankt, der jedoch kaum beachtet wurde. Er kehrte 1938 nach Deutschland zurück und arbeitete ab 1941 für die Bavaria-Filmgesellschaft in Feldafing am Starnberger See, 1945 siedelte er nach München über. 1948 erschien anonym das Buch Jakob Littners Aufzeichnungen aus einem Erdloch, zu dessen Neupublikation unter seinem Namen er erst 1992 zustimmte. 1951, 1953 und 1954 erschienen die drei Romane, die als die atmosphärisch genaueste Vergegenwärtigung des Klimas der Adenauer-Republik gelten: Tauben im Gras, Das Treibhaus und Der Tod in Rom. Koeppen verschaffte mit Nach Rußland und anderswohin, Amerikafahrt und Reisen nach Frankreich der Reiseliteratur in Deutschland hohes Ansehen.