Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Orpheusmythos, wie er von Ovid vorgestellt wird, erfuhr in den Jahren seiner Rezeption eine facettenreiche Wandlung; so wurde der singende Leierspieler, der versucht, Eurydike aus den Fängen der Unterwelt zu befreien, doch scheitern musste, zum Sinnbild eines christlichen Heilands, zum Topos des Gesangs und zur mystifizierten Sagengestalt.
Doch lässt sich das ganze Spektrum, das den sagenumwobenen Orpheus fasst, in einige mögliche Mytheme, die in ihren Variationen immer wieder auftauchen, unterteilen: Orpheus liebt Eurydike, Eurydikes Tod und Orpheus' Trauer, Erfolgreicher Gang in den Hades durch den Gesang, Scheitern des Gangs in den Hades trotz Gesang, der einsame Orpheus (schafft Harmonie in der Natur durch Gesang), der einsame Orpheus (wird zum Opfer, wenn er auch singt), der tote Orpheus (sein Haupt singt jedoch weiter) und der tote Orpheus, welcher auf Apolls Hilfe angewiesen ist, um den Naturgewalten zu trotzen.
Auffällig scheint in dieser Mythemenverkettung, dass ein Merkmal omnipräsent bleibt und sich durch alle Leitthemen zieht: der orphische Gesang. Dieser Gesang ist es also, der den Orpheus, wie er überliefert wird, ausmacht, Orpheus ist Sänger und Dichter zugleich; sein Gesang erfährt eine Wirkung, die die Umwelt in ihren Grundfesten erschüttern lässt und sie ganz in seinen Bann zieht. Die Umschreibungen des Gesangs sind in der Lyrik vielfältig, doch soll in der vorliegenden Arbeit auf die Bedeutungsebenen in den Sonetten an Orpheus von Rainer Maria Rilke Bezug genommen werden.
Es soll untersucht werden, inwiefern der Gesang Gegenstand der ersten drei Sonette des ersten Teils ist und was für eine Bedeutung ihm auf einer syntaktischen, semantischen und assoziativen Ebene zugeschrieben wird. Dieses Vorhaben soll sowohl analytisch als auch interpretatorisch nachvollzogen werden. Weiterhin sollen die Verbindungen, die jedes Sonett in sich fasst, betrachtet werden, um anschließend einen übergreifenden Zusammenhang darzustellen. Den Abschluss der Untersuchung soll der Versuch bilden, die These, dass es innerhalb der ausgewählten Sonette eine Wandlung vom Leben zum Göttlichen gibt, die allein durch den orphischen Gesang geschaffen wird, den die Gedichte scheinbar selbst bilden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Doch lässt sich das ganze Spektrum, das den sagenumwobenen Orpheus fasst, in einige mögliche Mytheme, die in ihren Variationen immer wieder auftauchen, unterteilen: Orpheus liebt Eurydike, Eurydikes Tod und Orpheus' Trauer, Erfolgreicher Gang in den Hades durch den Gesang, Scheitern des Gangs in den Hades trotz Gesang, der einsame Orpheus (schafft Harmonie in der Natur durch Gesang), der einsame Orpheus (wird zum Opfer, wenn er auch singt), der tote Orpheus (sein Haupt singt jedoch weiter) und der tote Orpheus, welcher auf Apolls Hilfe angewiesen ist, um den Naturgewalten zu trotzen.
Auffällig scheint in dieser Mythemenverkettung, dass ein Merkmal omnipräsent bleibt und sich durch alle Leitthemen zieht: der orphische Gesang. Dieser Gesang ist es also, der den Orpheus, wie er überliefert wird, ausmacht, Orpheus ist Sänger und Dichter zugleich; sein Gesang erfährt eine Wirkung, die die Umwelt in ihren Grundfesten erschüttern lässt und sie ganz in seinen Bann zieht. Die Umschreibungen des Gesangs sind in der Lyrik vielfältig, doch soll in der vorliegenden Arbeit auf die Bedeutungsebenen in den Sonetten an Orpheus von Rainer Maria Rilke Bezug genommen werden.
Es soll untersucht werden, inwiefern der Gesang Gegenstand der ersten drei Sonette des ersten Teils ist und was für eine Bedeutung ihm auf einer syntaktischen, semantischen und assoziativen Ebene zugeschrieben wird. Dieses Vorhaben soll sowohl analytisch als auch interpretatorisch nachvollzogen werden. Weiterhin sollen die Verbindungen, die jedes Sonett in sich fasst, betrachtet werden, um anschließend einen übergreifenden Zusammenhang darzustellen. Den Abschluss der Untersuchung soll der Versuch bilden, die These, dass es innerhalb der ausgewählten Sonette eine Wandlung vom Leben zum Göttlichen gibt, die allein durch den orphischen Gesang geschaffen wird, den die Gedichte scheinbar selbst bilden.
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