Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Kunst - Architektur, Baugeschichte, Denkmalpflege, Note: 1,7, , Sprache: Deutsch, Abstract: Bei dem zentralen Ausgangspunkt dieser Arbeit handelt es sich um den Aufsatz ¿Wohnungsbau im Wandel der Geschlechterverhältnisse¿ von Katharina Weresch im Jahr 2003. Beginnend mit dem 18. Jahrhundert bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts werden von ihr die bedeutenden Elemente des Wohnens im Zusammenhang mit der Zivilisierung der Gesellschaft aufgezeigt. In diesem Kontext werden Bezüge und Wechselwirkungen zu Geschlechterverhältnissen und familiären Beziehungen und Strukturen, die sich im Laufe der Zeit ebenfalls stetig wandelten, hergestellt. Diskurse um den Zusammenhang von Geschlecht und Architektur sind spätestens heute, im Zuge fortschreitender, gesellschaftlicher Individualisierungsprozesse, gegenwärtig. Neben Katharina Weresch beschäftigen sich viele feministische Wissenschaftler:innen schon seit Mitte/Ende des 20. Jahrhunderts mit der Thematik von Gender und Raum. Die ersten Architekturfeministinnen gab es bereits während der siebziger Jahre, die Ausgabe ¿Frauen-Bauwelt¿ erschien 1979. Die ersten Publikationen stammen aus den letzten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Prägend für die Diskussion sind häufig zitierte Autor:innen und Herausgerber:innen wie Ruth Becker, Dörte Kuhlmann, Irene Nierhaus oder Ulla Terlinden, um nur einige wenige Namen zu nennen. Die Thematik von Geschlecht und Architektur eröffnet auch Diskurse wie die ¿Angstraum-Forschung¿, in der es um Angsträume für vornehmlich Frauen und eine damit einhergehende Legitimierung von Überwachung an öffentlichen Räumen geht, wie beispielsweise von der Autorin Ruth Becker problematisiert wird. Andere Diskursteilnehmer:innen beschäftigen sich mit innenarchitektonischen Fragen ¿ Irene Nierhaus untersucht den Wohnraum als ¿Display¿. Darüber hinaus lässt sich auch noch auf die visuelle Bildkultur eingehen, inwieweit also Wohnzeitschriften wie ¿Schöner Wohnen¿ einen Einfluss auf Geschlechterzuordnungsmuster haben. Weitere Forscherinnen, wie beispielsweise Sybille Bauriedl und Carolin Schurr, auf die in dieser Arbeit Bezug genommen wird, hinterfragen städtische Infrastrukturen in Bezug auf deren Reproduktion bestimmter sozialer und geschlechterbezogener Rollen und Verhaltensweisen. Wie dieser kleine Überblick zeigt, handelt es sich bei feministischer Architektur und dem Zusammenhang von Geschlechterrollen und Raum um einen aktuellen Diskurs, der eine große Bandbreite von Forschungsansätzen eröffnet und ermöglicht.
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