Der in der Struktur des 1Petr auffallende und oft als crux interpretum empfundene Abschnitt 3,13-4,6 zeigt sich auf synchroner Ebene in thematischer und funktionaler Hinsicht als die eigentliche Mitte des Schreibens: Themen, die den ganzen 1Petr bestimmen (Eschatologie, Weltverhältnis, Leiden), werden hier aufeinander bezogen und in der Funktion einer praeparatio ad martyrium zum Ausdruck gebracht. Zugleich zwingt die synchrone Analyse zur diachronen Rückfrage. Diese führt zu der für das "Paulinismus"-Problem relevanten Hypothese: Die Traditionsverarbeitung spiegelt die kritische Auseinandersetzung des Verfassers des 1Petr mit einem bestimmten Zweig der nachpaulinischen Entwicklung.
"Gründlich wird die neuere Literatur zum 1 Petr bearbeitet. ...Gut wird die literarische Einheit dieses Briefes herausgearbeitet, und im Abschnitt 3,13-4,6 wird als Hauptthema des Briefes und auch des vorliegenden Buches gefunden: die (innere) 'Vorbereitung aufs Martyrium'." (Erbe und Auftrag)