Französisch, literarisch und erfrischend unerwartet
Worum geht’s?
In dem Verlag, in dem Violaine Lepage als Cheflektorin tätig ist, wird ein Manuskript abgegeben. Ein literarisches Meisterwerk, dessen Autor jedoch nur ein Name und eine E-Mail-Adresse ist. Das Buch wird für einen Preis nominiert
und Violaine versucht, den oder die AutorIn des Buches zu finden. Als dann plötzlich die im Buch…mehrFranzösisch, literarisch und erfrischend unerwartet
Worum geht’s?
In dem Verlag, in dem Violaine Lepage als Cheflektorin tätig ist, wird ein Manuskript abgegeben. Ein literarisches Meisterwerk, dessen Autor jedoch nur ein Name und eine E-Mail-Adresse ist. Das Buch wird für einen Preis nominiert und Violaine versucht, den oder die AutorIn des Buches zu finden. Als dann plötzlich die im Buch geschilderten Morde Realität werden, ist auch die Polizei auf der Suche nach dem Verfasser des Buches.
Meine Meinung:
Mit „Eine verdächtig wahre Geschichte“ (Hoffmann und Campe, Atlantik, Februar 2022) schreibt Antoine Laurain ein Roman, der literarisch niveauvoll beginnt, im Verlauf immer mehr an Spannung zunimmt und in einem Kriminalroman endet. Ein Buch, das mich sowohl von seinem Sprachstil als auch von seinem Inhalt positiv überrascht und begeistert hat. Ich fand Titel und Cover interessant und den Klappentext spannend, aber diesen Inhalt hätte ich dann doch nicht erwartet. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, das war wirklich hohe Literatur. Die Wortwahl, die Satzzusammenstellung – außergewöhnlich und intensiv.
Die Geschichte selbst beginnt mit dem Unfall der Cheflektorin Violaine Lepage. Sie liegt im Koma und als sie erwacht, muss sie feststellen, dass Teile ihrer Erinnerung fehlen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, wohin die Geschichte führen würde, aber selbst hier hatte der Autor mich schon gefesselt! Die Charaktere haben mir richtig gut gefallen. Vor allem Charles, Violaines früherer Chef und Freund. Und seinen Tick, erfundene Nummern längst verstorbener Autoren in sein Handy zu speichern und bei Gelegenheit anzurufen – das fand ich sehr amüsant. Auch, dass Violaine die Geister verstorbener Autoren sieht, hat hier nicht gestört.
Nach und nach nahm die Geschichte dann immer mehr Fahrt auf und was als schriftgewaltiger Roman begann nahm an Spannung immer mehr zu. Immer tiefer sind wir durch das Manuskript und zusammen mit den Ermittlern in Violaines Vergangenheit getaucht und haben immer wieder Erinnerungsblitze von ihr miterlebt. Es war erschreckend, zu lesen, was sie in ihrer Vergangenheit erleben musste. Von Fabienne zu lesen, von Marie. Ganz am Anfang hatte ich mal so ein Gefühl, dass Violaine mehr mit dem Manuskript zu tun haben könnte, als geschrieben und tatsächlich wurde diese Ahnung nicht enttäuscht, aber dennoch auf eine ganz andere Weise erfüllt. Dieses Buch hat wirklich Freude gemacht, zu lesen. Die liebevoll gewählten Worte, die plötzliche und unerwartete Wendung und die Spannung, die bis zum Schluss immer mehr anstieg – ein Buch, das anders war, als erwartet, mich aber sehr positiv überrascht hat!
Fazit:
Mit „Eine verdächtig wahre Geschichte“ erzählt Antoine Laurin die Geschichte von Violaine Lepage. Eine Geschichte, die als liebevoller Roman beginnt und als spannender Krimi endet. Ein Buch, in dem die Charaktere empathisch sind, sehr französisch und ein Buch, das eine wundervolle Schriftsprache hat. Der Autor führt uns gekonnt immer tiefer in Violaines Vergangenheit und mit dem Manuskript der Zuckerblumen stehen wir plötzlich in einem Kriminalfall, den man anfangs nicht vorhersehen konnte und der am Ende eine steil ansteigende Spannungskurve hat, die ich einerseits vorausgesehen habe, aber die dann doch anders war, als erwartet.
5 Sterne für dieses unerwartete, unterhaltsame und einfach nur schön zu lesende Buch!