Wunderbar vieldeutige, kunstvoll-filigrane Geschichten des Drehbuchautors von "Good Bye, Lenin!"
Bernd Lichtenbergs Geschichten erzählen von Familiengeheimnissen - Brüdern, die aufs Eis gehen oder sich in einem kleinen gelben Zelt den ersten Kuss erhoffen, Cousinen, die es bei Jazzmusik mit dem Briefträger treiben, während ein Sturm ein Goldfischglas vom Nachttisch fegt, Vätern, die im Treppenhaus mit der Geliebten telefonieren oder, im Zustand der Volltrunkenheit, blinkende Baustellenwarnschilder mit schweigsamen Frauen verwechseln. Es sind Menschen, für die das Leben ein traurig-komisches Rätsel ist, Menschen, die sich über die Lektüre von Ameisen den Kopf zerbrechen und, immer wieder von der Kraft ihrer Einbildung herausgefordert, über sich selbst oder andere zu stolpern drohen.Bernd Lichtenberg, dank seiner außergewöhnlichen Phantasie und Beobachtungsgabe, wird ihnen allen gerecht. Seine Geschichten sind welthaltige Miniaturen von großer gedanklicher Tiefe und sprachlicher Präzision, schwebende Klangkunstwerke, deren hintergründiger Humor bestechend ist: ein herausragendes Debüt.
Bernd Lichtenbergs Geschichten erzählen von Familiengeheimnissen - Brüdern, die aufs Eis gehen oder sich in einem kleinen gelben Zelt den ersten Kuss erhoffen, Cousinen, die es bei Jazzmusik mit dem Briefträger treiben, während ein Sturm ein Goldfischglas vom Nachttisch fegt, Vätern, die im Treppenhaus mit der Geliebten telefonieren oder, im Zustand der Volltrunkenheit, blinkende Baustellenwarnschilder mit schweigsamen Frauen verwechseln. Es sind Menschen, für die das Leben ein traurig-komisches Rätsel ist, Menschen, die sich über die Lektüre von Ameisen den Kopf zerbrechen und, immer wieder von der Kraft ihrer Einbildung herausgefordert, über sich selbst oder andere zu stolpern drohen.Bernd Lichtenberg, dank seiner außergewöhnlichen Phantasie und Beobachtungsgabe, wird ihnen allen gerecht. Seine Geschichten sind welthaltige Miniaturen von großer gedanklicher Tiefe und sprachlicher Präzision, schwebende Klangkunstwerke, deren hintergründiger Humor bestechend ist: ein herausragendes Debüt.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
"Wirklichen Genuss" hat Jörg Magenau die Lektüre dieses ersten Prosabandes von Bernd Lichtenberg bereitet. Die sechsunddreißig kurzen Geschichten des Bandes zeichnen sich für Magenau durch eine "bildhafte, auf den Moment gerichtete" Sprache aus, die der Drehbuchautor ("Good bye Lenin") beim Film gelernt zu haben scheint. Dabei schreibe Lichtenberg keine verfilmbaren Szenen, lobt der Rezensent, sondern bewege sich "ganz flüssig" und "genuin" im Element der Sprache. Anders als beim Schreiben für den Film erlaube die kleine Form der Kurzgeschichte eine "absolute Freiheit". Wie Magenau berichtet, sind in Lichtenbergs Geschichten die Grenzen zwischen Wirklichkeit, Fantasie und surrealer Bodenlosigkeit fließend. Immer wieder würden darin Familienverhältnisse untersucht, Familiengeheimnisse ergründet und Kindheitserinnerungen beschworen, in denen die frühe Bundesrepublik kenntlich wird.
© Perlentaucher Medien GmbH
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