Ich sammle die Buchstaben, die diese geschwätzigen Menschen heimatlos gemacht haben, die sich nach Sprache sehnen, die leiden. Lass mich sprechen, lass mich leben. Ich höre Silbe für Silbe, wie das Blut aus meinen Zungen fließt. Von den Nachrichten, die der Sprecher verliest, bis zu den Flüchen der Fans auf der Tribüne. Von den Erklärungen der Politiker bis zum Volkslied der Maurer. Zungen wie hungrige Wölfe im Dschungel der unausgesprochenen Worte. Ich suche die Sprache meines inneren Schweigens. Worte wie blasse Blätter, die wir von den dürren Ästen eines alten Baumes pflücken, der keine Wurzeln mehr schlägt. Weder frische Trauer noch üppige grüne Freude ist in dem, was wir sagen, unsere Sprache ist wie eine ausgetrocknete Wüste. Unsere Sprache gleicht einem verlassenen Friedhof. Wir ernähren uns vom Unkraut, das auf den Gräbern toter Dichter wächst und wuchert, wir ernähren uns von den mit Spinnen übersäten Seiten schwarzer Bücher mit abgenutzten Ledereinbänden.