In den Korrespondenzen Karl Wolfskehls aus den Jahren seines neuseeländischen Exils, die er mit über den Globus verstreuten Freunden und Bekannten geführt hat, erscheint der antipodische Inselstaat als exemplarisches Exilland der Zeit, als europaferne "Ultima Thule des Südens". Im Gegensatz dazu gibt Wolfskehls Briefwechsel mit Otti und Paul Binswanger einen nicht stilisierten Einblick in das äußere wie innere Leben des gemeinsam geteilten Exils am anderen Ende der Welt, wo man freilich über 1000 km voneinander getrennt lebte: der Dichter in Auckland und der Gelehrte mit seiner künstlerisch wie schriftstellerisch begabten Frau in Christchurch auf der Südinsel. Diese Briefe sind ein bewegendes Zeugnis der Freundschaft und des wechselseitigen Zuspruchs in schwierigen Zeiten.