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Auf der Suche nach Ruhe und Abgeschiedenheit verbringt Patrick Leigh Fermor einige Zeit als Gast in französischen Klöstern. In zauberhaften Beschreibungen berichtet er als Außenseiter von den Innenwelten von St. Wandrille, Solesme, La Grande Trappe und schließlich den Felsenklöstern Kappadokiens.Er erzählt vom Mysterium der Stille, der Geschichte der Klöster und nähert sich dem Geheimnis des mönchischen Lebens, indem er die Aura des Friedens und der Gelassenheit heraufbeschwört, die die Mönche umgibt und die sich auf ihren Gast überträgt.

Produktbeschreibung
Auf der Suche nach Ruhe und Abgeschiedenheit verbringt Patrick Leigh Fermor einige Zeit als Gast in französischen Klöstern. In zauberhaften Beschreibungen berichtet er als Außenseiter von den Innenwelten von St. Wandrille, Solesme, La Grande Trappe und schließlich den Felsenklöstern Kappadokiens.Er erzählt vom Mysterium der Stille, der Geschichte der Klöster und nähert sich dem Geheimnis des mönchischen Lebens, indem er die Aura des Friedens und der Gelassenheit heraufbeschwört, die die Mönche umgibt und die sich auf ihren Gast überträgt.
Autorenporträt
PATRICK LEIGH FERMOR wurde 1932 der Schule in Canterbury verwiesen, weil er sich 'in ein Mädchen beim Gemüsehändler verguckte'. Während der Aufnahmeprüfung in die Armee hatte er mit achtzehn Jahren die fabelhafte Idee, nach Konstantinopel zu wandern... Drei Jahre lang organisierte er als britischer Agent auf Kreta den Widerstand, konnte 1944 den deutschen General Kreipe gefangen nehmen und wurde ein Held. (Verfilmt wurde diese Begeben- heit aus Fermors Leben mit Dirk Bogarde in der Hauptrolle. Titel des Spielfilms: Ill Met by Moonlight.) Patrick Leigh Fermor zählt zu den bedeutendsten englischsprachigen Reiseschriftstellern. Er verstarb am 10. Juni 2011 im Alter von 96 Jahren in Worcestershire, England. Seine Werke erscheinen auf Deutsch im Dörlemann Verlag.
Rezensionen
»Ein Klassiker von zeitloser Eleganz«Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung»Fermor ist erwartungsfrei, offen, durchlässig und gerät schnell in einen Zustand zwischen Verwirrung, Faszination und Bewunderung. Anschaulich und vorurteilsfrei wechselt seine Erzählung zwischen historischen Exkursen, Beschreibungen des Klosteralltags und Selbstreflexion. Das Kloster bleibt, wie es immer war. Aber das beobachtende Subjekt verändert sich. ... Am Ende räumt Patrick Leigh Fermor selbst ein, dass ihm das geeignete Instrumentarium, das angemessene Temperament fehle, um diesem Kosmos gerecht werden zu können. Dafür aber verfügt er über Sprache und Taktgefühl. Daraus entsteht bemerkenswerte Literatur.«Christoph Schröder, Zeit Online»Fermors unaufgeregte, kontemplative Sprache zeigt sich auch in der Übersetzung von Dirk van Gunsteren, in der einfach jedes Wort sitzt. Ein Buch, das man sich am besten selber schenkt, um für ein Weilchen dem Feiertagstrubel zu entkommen und zwischen den Jahren wieder zu sich selbst zu finden.«Hanne Wiesner, TraLaLit Magazin für übersetzte Literatur»Sehr wohl ist sich Fermor der großen Herausforderung bewusst, auf der eigenen Suche nach Stille nicht die Stille und Ordnung des klösterlichen Lebens zu beeinträchtigen. Ein unaufgeregtes, nachdenkliches und beeindruckendes kleines Buch.«Susanne Bader, Buchhandlung zum Wetzstein»Der Weltenbummler Fermor, zu seiner Zeit laut Wikipedia 'Britain"s greatest living travel writer', ist ein Sprachkünstler, ich konnte das englische Original nicht einsehen, aber der Übersetzer Dirk van Gunsteren hat glänzende Formulierungen gefunden ... Es gibt fremde Welten, die man nur mit Büchern erreicht, die hingetupften Geschichten über mönchische Lebensformen oder die wissenschaftlich noch wenig gesicherten Vermutungen über längst verlassene Wüstenklöster machen diesen Ausflug auch für Agnostiker ohne spirituelle Begabung lesenswert.«Hazel Rosenstrauch, Wespennest»EINE ZEIT DER STILLE - Zu Gast in Klöstern blickt detailreich aufs Klosterleben und die wechselvolle Geschichte dieser Orte. Patrick Leigh Fermor erweist sich als vorurteilsloser, neugieriger und respektvoller Beobachter. Und der Autor kehrte nach der Erstauflage des Buches 1957 immer wieder nach Saint Wandrille in die Normandie zurück, denn hier fand er seine Zeit der Stille.«Grit Friedrich, MDR Kultur»Der Autor zu Beginn dieser faszinierenden Lektüre noch völlig überfordert von den klösterlichen Bräuchen, wird zu deren Bewunderer. Seine Suche nach Ruhe und Abgeschiedenheit wird belohnt. Dabei ist er ein ausgefuchster Stilist, seine Sprache - von Dirk van Gunsteren überzeugend ins Deutsche übertragen - ist besinnlich und eindringlich zugleich.«Helmut Vogel, orte Literaturzeitschrift»In den 1950er-Jahren verschlug es den legendären englischen Reiseschriftsteller Patrick Leigh Fermor in das Benediktinerkloster St. Wandrille in der Normandie - zunächst um zu schreiben. Nachdem er sich auf einen seit Jahrhunderten geregelten Tagesablauf eingestellt hatte, stellte er fest, dass 'das Licht und das Zeitgefühl, die Geräusche und Stimmungen, die Gedanken und Ziele der Mönche' anders sind als alles, was wir kennen.«Erwin Uhrmann, Die Presse »Er verbringt poetisch beschriebene Zeiten in französischen Klöstern oder denen Kappadokiens. Wundervoll!«Freizeit direkt»Seine Reiseberichte sind mehr als nur die üblichen Reportagen, sie sind in ihren bildhaften, lyrischen Landschaftsbeschreibungen und den empathischen, offenen Erzählungen von den Menschen, die er traf, hohe Literatur. Auch sein Klosterbuch ist eine Mischung aus historischen Fakten und empfindsamer, reflektierter Reportage, eine vorurteilsfreie Darstellung eines für ihn fremden Lebens, in dem die Zeit als bedeutungslos verschwindet.«Georg Patzer, Badische Neueste Nachrichten»Das Schöne an diesem Bericht ist, dass Fermor gar nicht angereist war, um Spiritualität zu finden. Er wollte einfach nur günstig unterkommen und klopfte sonntags unangemeldet an der Tür von St. Wandrille in der Normandie. So fand er zufällig den Zauber in der abgeschiedenen Welt der Routinen und Rituale.«Philipp Holstein, Rheinische Post»Mit Fermors Zeit der Stille liest man ein faszinierendes Buch über Erfahrungen, die einem, wenn man sich diesem Erleben nicht so intensiv aussetzt wie Fermor, stets verschlossen bleiben.«Kai Sammet, literaturkritik.de»Es stimmt etwas wehmütig, dass man sich die klösterliche Welt der stillen Einkehr in der geschilderten Konsequenz als eine versunkene Welt vorstellen muss. Eine Zeit der Stille ist ein schönes, wundervolles Buch, das einen bei der Lektüre zur Ruhe kommen lässt.«Katharina Straub, P.S., die linke Zürcher Zeitung»Das Besondere: Von Seite zu Seite des schmalen Bändchens spürt man mehr, wie sich der Autor vom Skeptiker zum Bewunderer wandelt. ... Anfangs steht er als Außenseiter der Stille, den knappen Gesten, dem wortlosen Essen eher kritisch gegenüber, später atmet jede Zeile bewundernden Respekt vor diesem mönchischen Leben.«Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln»Der Autor, der vor allem für seine Reiseliteratur bekannt wurde, gilt als begnadeter Stilist, was ich nach diesem Leseerlebnis aus tiefster Überzeugung unterschreiben würde. Auch mich hat die Sprache - in einer hervorragenden deutschen Übersetzung von Dirk van Gunsteren - und seine lebendige Art zu beschreiben zutiefst fasziniert. ... Er hat ein zeitloses Werk geschaffen, das gerade in der heutigen Zeit, in welcher Menschen sich für Minimalismus interessieren und Entschleunigung suchen, kaum aktueller sein könnte. ... Ein Buch über die 'Faszination Kloster' und das hohe Gut der Stille, die doch häufig so schwer zu finden ist. Eine besinnliche, wohltuende und in jeder Hinsicht zauberhafte Lektüre - ein Buch wie ein Geschenk zur richtigen Zeit.«Barbara Pfeiffer, Kulturbowle»Fermor empfand jene Verlorenheit, Einsamkeit und Leere, die den Wechsel von exzessivem städtischem Leben zu ländlicher Abgeschiedenheit stets begleitet. Er verschweigt nicht die Existenz von streit- und herrschsüchtigen Oberen, findet aber auch viel Menschlichkeit, Friede und Heiterkeit hinter den Klostermauern.«Bruder Gerold Zenoni OSB, Salve - Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr»Anschaulich, knapp und mit feinem Sinn fürs Atmosphärische berichtet er von seinen ausgedehnten Aufenthalten in französischen Klöstern ... Das so gehaltvolle wie schmale Buch ist bereits der elfte Band in der verdienstvollen Fermor-Ausgabe bei Dörlemann.«Manfred Papst, NZZ am Sonntag»Wer nach etwas Ruhe in unruhigen Zeiten sucht, kann sich - wie ich es diesen Monat getan habe - in die Obhut der Reiseliteratur von Patrick Leigh Fermor begeben ... Sprachlich sehr schön und besinnlich, so dass man auch als LeserIn die Welt um sich für die Zeit der Lektüre eine Weile vergessen kann.«Barbara Pfeiffer, Kulturbowle»Eigentlich sucht er nur Ruhe zum Schreiben. Doch dann entdeckt der Abenteurer und ehemalige Agent Patrick Leigh Fermor die Kraft des kontemplativen Lebens. In EINE ZEIT DER STILLE schildert er seine Begegnungen mit glücklichen Mönchen und würdigt ein Leben, das durch die Jahrhunderte unberührt scheint.«Klaus Hillingmeier, G/Geschichte»Fermor wäre kein Schriftsteller, wüsste er nicht ebenso eindringlich wie diese innere Reise die Geschichte des Ortes, des Benediktinerordens sowie der Wechselfälle des Klosters zu erzählen.«Erich Klein, anzeiger»Weltberühmt die drei Bände, in denen er eine Wanderung durch Europa beschreibt, die er im Jahre 1933 unternommen hat. Es brachte ihm den Ruf als einer der bedeutendsten Reiseschriftsteller Großbritanniens ein. Auf seiner Suche nach Ruhe und Abgeschiedenheit verbrachte er auch einige Zeit in französischen Klöstern. Davon berichtet er in diesem Buch.«Thomas Schmitz, KUDU Lesemagazin»In den 50er Jahren schrieb er die ersten Texte über seine Reisen in Klöster. Sie sind eine Mischung aus kulturhistorischem Essay, Reportage und Erzählung und ragen auch fast ein halbes Jahrhundert nach der Erstpublikation in englischer Sprache aus der Fülle der Neuerscheinungen zu spirituellen und religiösen Themen heraus. Allein der Stil seiner Prosa, die bildhafte Sprache und eine seltene Verbindung von Leichtigkeit und Präzision macht das schmale Buch zu einem außergewöhnlichen Lesevergnügen.«Ursula Kloke, Botnanger Buchladen»Verlockender als je zuvor erscheint mir momentan mein langgehegter Wunsch, einige Tage im Kloster zu verbringen. Und ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, an dem dieser Gedanke so langsam konkret Gestalt anzunehmen scheint, begegnet mir dieses Büchlein vom Dörlemann Verlag. Bereits das Cover beruhigt mich auf irgendeine Weise und lädt mich zumindest schon mal gedanklich ins Kloster ein. ... Fermor ist einer der bedeutendsten englischsprachigen Reiseschriftsteller, das spürt man: seine Zeilen lassen unzählige Bilder im Kopf entstehen. Ein schönes Büchlein, das man immer wieder in die Hand nehmen kann, wenn einem nach ruhigen Zeilen ist.«Carmen Böhm, carmancia»... es sind des Autors Beobachtungen und Erfahrungen, die mir EINE ZEIT DER STILLE wertvoll machen. ... eine hilfreiche Einladung, sich auf Wesentliches zu besinnen.«Hans Durrer, B &B - Bücher &Bilder»Fermor ist einer meiner Lieblinge und Favoriten, ein wortmächtiger und feinfühliger Stilist, ein Abenteurer und ein Kluger. Seine Bücher sind so elegant und spannend, dass man sie mit Genuss auf Packpapier lesen würde, umso schöner, dass der kleine, feine Dörlemann Verlag sämtliche Fermor-Bücher herausgibt, mit aller angemessenen Umsicht und Sorgfalt - oranges Leinen, Prägedruck auf dem Titel, Lesebändchen, hervorragende Übersetzungen;Schmuckstücke samt und sonders, Glücksfälle - kann man gar nicht genug loben.«Martin Geißler, Bücher Behr»Den Leser nimmt Fermor dabei mit in eine verschwindende oder bereits verschwundene Welt: Seine Beschreibungen aus den fünfziger Jahren, 1982 neu aufgelegt, sind spürbar historisch. Nicht nur weil er die Geschichte des jeweiligen Klosters einfließen lässt;diese Orte und das Leben in ihnen sind heute so nicht mehr vorstellbar.«Andrea Kathrin Kraus, :logbuch»Die geheimnisvolle Aura der Klöster, die Patrick Leigh Fermor so einnehmend beschreibt, hat uns sofort inspiriert ...«Buchhandlung Weltenleser»Würde es eine Rangliste zu diesem Thema geben, dann ist dem Autor die Medaille samt Podestplatz sicher. Ohne viel Tamtam und wildes Spekulieren oder gar Werten lässt er die Bewohner und ihr Tun für sich sprechen. ... Patrick Leigh Fermor gebührt der Dank dafür ein, nicht nur durchs Schlüsselloch geschaut zu haben, sondern manch schwergängiges Tor weit aufgestoßen zu haben.«Karsten Koblo, aus-erlesen.de»Fermor fing die Welt der Benediktiner in einer wunderbaren Mischung aus Historischem und Gefühltem ein. ... Kurier-Wertung: 4/5 Sterne.«Peter Pisa, Kurier…mehr

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.04.2022

Entrückte Tage
Patrick Leigh Fermor über das Leben im Kloster

Als der deutsche Reiseschriftsteller Wolfgang Büscher 2006 sein Idol auf der griechischen Halbinsel Mani besucht, sagt der damals vierundsiebzigjährige Patrick Leigh Fermor, Religion und Mythos interessierten ihn, aber er sei nicht mehr religiös: "Ich war es als junger Mann." In dieser Lebensphase durchstreift der 1915 geborene, als Agent, Abenteurer und Autor berühmt gewordene Engländer Frankreich, liest alles über das Mönchstum, was er finden kann, und schreibt Briefe über seine Erlebnisse an seine spätere Frau. Daraus wird ein melancholisches Brevier, das nun in deutscher Übersetzung vorliegt.

Leigh Fermor beginnt als Gast im Benediktinerkloster Saint-Wandrille, mit einem Gefühl von "unaussprechlicher Einsamkeit". Während die Mönche den Tag um vier Uhr früh beginnen, ist der Gast ab Viertel nach acht dabei, "mit der Prim und dem anschließenden, schweigend eingenommenen Frühstück. Das Klosterhochamt um zehn Uhr war eingerahmt von Terz und Sext. Mittagessen um eins. Non und Vesper um fünf. Abendessen um halb acht. Um halb neun Komplet. Um neun gingen alle schweigend zu Bett." Der Gast wähnt sich in einer Nekropole, "deren einziger lebender Bewohner ich war".

Nach vier Tagen beginnt er zu ahnen, dass sein Befund voreilig war, nach einer Phase mit enormem Schlafbedürfnis erlebt er die Tage als "entrückte Zeit". Er begreift die fundamentale Rolle des Gebets, ohne die kontemplatives Mönchstum nicht zu verstehen ist. Leigh Fermor mischt in die Niederschrift seiner Beobachtungen des Klosteralltags einen Abriss der Ordensgeschichte Frankreichs und Englands, er erklärt die Rolle der Klöster als Horte der Gelehrsamkeit, deutet den Wechselgesang der Mönche. Auch wenn die Ordensbrüder aus unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten stammen, eint alle das Gefühl, zu spät im Leben ins Kloster eingetreten zu sein.

Eines Tages sitzt ein Mann mit Ring und Brustkreuz im Refektorium, der als Dom Walser vorgestellt wird. Er habe Deutschland verlassen müssen, weil er sich mit dem Hitler-Regime angelegt habe. Tatsächlich handelte es sich um den ehemaligen Erzabt von Kloster Beuron, Raphael Walzer (1888 bis 1966), der in Frankreich und Amerika Unterschlupf fand, nach dem Krieg nicht nach Beuron zurückkonnte, weil sein Stuhl besetzt war, und in Algerien eine Benediktinerabtei gründete - eine Fußnote hätte an dieser Stelle nicht geschadet.

Beim Abschied entpuppt sich die Außenwelt als "Inferno voller Lärm und Vulgarität". Reklametafeln, die Leigh Fermor im Zug erblickt und ihm sonst als "frohlockende Embleme der Freiheit und der gelungenen Flucht erschienen waren", wirken nun wie "eine persönliche Beleidigung". Leigh Fermor hat noch lange nicht genug von seiner spirituellen Suche, er verschärft die Gangart, zieht ins Mutterkloster der Trappisten, einem Zweig der Zisterzienser. Im Vergleich dazu kommt ihm die Zeit bei den Benediktinern wie "die reinste Sommerfrische" vor.

Erstmals in einer Auflage von fünfhundert Exemplaren 1953 bei The Queen Anne Press erschienen, kommt für "A Time To Keep Silence" mit der Ausgabe von 1957 bei John Murray der Erfolg. Seither ist der schmale Band immer wieder aufgelegt worden, 1982 bei John Murray, danach bei Penguin. Der 2011 verstorbene Leigh Fermor war, man kann es an seiner Publikationsgeschichte ablesen, in der englischsprachigen Welt nie ganz weg. In der deutschsprachigen kümmert sich der Zürcher Dörlemann Verlag seit vielen Jahren um die Pflege des Werks, so auch im vorliegenden, von Dirk van Gunsteren konzise übersetzten Fall.

Die Fragen des Autors sind ebenso wenig gealtert wie seine Befunde, siehe eine Bemerkung aus dem Vorwort zur Ausgabe von 1957 über das Leben im Kloster: "Jeder, der diese Erfahrung auch nur ansatzweise gemacht hat, wird beim Anblick eines verlassenen Klosters einen Kummer empfinden, der schmerzhafter ist als das bloße Bedauern, das einen Liebhaber alter Dinge überkommt."

Sein Ziel ist ambitioniert, er will zum Geheimnis des mönchischen Lebens vordringen - "jene Entsagung des eigenen Willens, jene Unterwerfung unter den Willen Gottes, der alle Schwierigkeiten und Prüfungen überwindet und ein Leben, das äußerlich aus großen Beschwerlichkeiten bestehen mag, mit Frieden und Heiterkeit erfüllt". Verstehen könnten das nur wenige Menschen außerhalb eines Klosters. Patrick Leigh Fermor zählt dazu, doch verzichtet er auf Belehrungen des Publikums. Das macht seinen Bericht zu einem Klassiker von zeitloser Eleganz. HANNES HINTERMEIER

Patrick Leigh Fermor: "Eine Zeit der Stille". Zu Gast in Klöstern.

Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren. Dörlemann Verlag, Zürich 2022. 144 S., geb., 18,- Euro.

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Hannes Hintermeier empfiehlt Patrick Leigh Fermors in den 1950ern entstandenen Bericht aus französischen Klöstern als zeitlosen Klassiker. Frei von Belehrungen führt der hospitierende Autor laut Rezensent ein in die Entsagung und die Unterwerfung, vermittelt die Bedeutung des Gebets und den mönchischen Alltag. In der "konzisen" Übertragung von Dirk van Gunsteren wirkt das auf Hintermeier frisch, erhellend und auch befriedend.

© Perlentaucher Medien GmbH