Während der Sommerferien in Madrid experimentiert die Erzählerin, eine allein lebende junge Frau, mit sich selbst: sie macht sich unsichtbar. Darunter versteht sie, dass sie nach und nach alles über Bord wirft, was eine Frau in den Augen der meisten anderen ausmacht: die Körperpflege, Kosmetika und Frisuren, die Lotionen und Düfte, die auf die Oberbekleidung abgestimmte Wäsche, die zu Stimmung, Wetterlage und Tätigkeit passende Kleidung, die Strümpfe und Schuhe (von denen allein Imelda Marcos 2000 Paar besaß, bevor sie aus ihrem Palast in Manila verjagt wurde): eine Frau, die nur auf Grund des Zubehörs als Frau erkannt wird, macht sich in der Tat ohne jegliche Dekoration unsichtbar. Und was bleibt? Viel Zeit, die leer verrinnt. Ein wenig Lektüre. Und die Chat-Räume des Internet, in denen sie sich anbietet und preisgibt. EineFrauAllein, die auf alles Zubehör verzichtet hat und zum bloßen Objekt der Begierde geworden ist und danach handelt: die pornografische Frau. Aber diese Frau,diese Erzählerin hat auch eine letzte kleine Warnung parat: sie hat sich nicht nur vollständig entblößt, sie kann auch alles erzählen. Und das tut sie, gestochen scharf, meisterhaft. So, dass es buchstäblich jedem Leser die Schuhe auszieht - den Männern wie den Frauen.