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In einem turkmenischen Dorf am Kaspischen Meer entgeht er nur knapp einem Angriff verwilderter Hunde. Ein traumatisches Erlebnis und Grund genug für den unermüdlich reisenden Jean Rolin, weltweit ihren Spuren nachzugehen. Er stößt überall auf sie, auf den Mülldeponien Kairos, in Vorortgassen Moskaus oder auf der Plaza Garcia Bravo in Mexiko-Stadt. Abgemagert bis auf die Knochen, falbenfarbig, gelb und verschmutzt, sich tagsüber versteckend, nachts jagend, Straßenhunde im Gefolge der Bettler, leben sie, wo die Waffen sprechen, wo Hunger und Elend herrschen, in Ruinenstädten, auf Friedhöfen oder…mehr

Produktbeschreibung
In einem turkmenischen Dorf am Kaspischen Meer entgeht er nur knapp einem Angriff verwilderter Hunde. Ein traumatisches Erlebnis und Grund genug für den unermüdlich reisenden Jean Rolin, weltweit ihren Spuren nachzugehen. Er stößt überall auf sie, auf den Mülldeponien Kairos, in Vorortgassen Moskaus oder auf der Plaza Garcia Bravo in Mexiko-Stadt. Abgemagert bis auf die Knochen, falbenfarbig, gelb und verschmutzt, sich tagsüber versteckend, nachts jagend, Straßenhunde im Gefolge der Bettler, leben sie, wo die Waffen sprechen, wo Hunger und Elend herrschen, in Ruinenstädten, auf Friedhöfen oder industriellen Brachen.

Bei seinen Recherchen stößt Rolin auch auf die Spur, die sie in der Literatur hinterließen: Bei Homer fressen sie in der Ilias die Leichen auf den Schlachtfeldern, Flaubert jagt sie in Ägypten, Malaparte und Wassili Grossman berichten von ausgehungerten, von den Russen dressierten Meuten, die, eine Sprengladung mit Stahlantenne auf den Rücken geschnallt, unter die deutschen Panzer liefen.
Autorenporträt
HOLGER FOCK, geb. 1958 in Ludwigsburg, übersetz seit 30 Jahren französische Literatur u. a. von André Breton, Jacques Rigaut, Théophile Gautier, Pablo Picasso (Gedichte), Pierre Michon und Pierre Guyotat. 2008 erhielt er den Förderpreis des Europäischen Übersetzerpreises Offenburg, 2009 den Anerkennungspreis der Dialogwerkstatt Zug und jüngst, im September 2015 in Lausanne, den Prix lémanique de la traduction. Zudem ist er Präsident des Rats der Europäischen Literaturübersetzerverbände CEATL.

SABINE MÜLLER, geb. 1959 in Lauffen am Neckar, übersetzt seit 25 Jahre aus dem Englischen und zusammen mit Holger Fock aus dem Französischen u.a. Werke von Elie Wiesel, Andreï Makine, Cécile Wajsbrot, Erik Orsenna, Philippe Grimbert, Jean Rolin, Olivier Rolin, Patrick Deville, Alain Mabanckou, Pascal Quignard, Antoine Volodine und Mathias Énard. 2011 wurden sie und Holger Fock für ihr gemeinsames Werk mit dem Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Auch das neue, nun unter dem Titel "Einen toten Hund ihm nach" auf Deutsch erschienene Buch des französischen Kriegsberichterstatters, Romanciers und Reiseschriftstellers Jean Rolin hat Rezensent Georg Renöckl mit Gewinn gelesen. Erschüttert, aber dank Rolins raffinierter Erzählkunst auch durchaus vergnügt liest der Kritiker hier literarische Reportagen, die den Schicksalen von Straßenhunden in aller Welt, mit Ausnahme Westeuropas, nachgehen. So reist der eingenommene Kritiker in diesem Buch etwa nach Ruanda, wo Hunde die Toten fressen, erlebt den bombardierten Südlibanon während des Krieges zwischen Hizbullah und Israel oder deutsche Sextouristen in Bangkok und sieht, wie in Australien Dingo-Kadaver an sogenannten "Dog-Trees" hängen. Neben zahlreichen Rezepten zur Zubereitung von Hund, streift der Rezensent hier auch durch die Literatur- und Kulturgeschichte des Straßenhundes und erfährt Interessantes über ihre Vorkommnisse bei Flaubert, Chateaubriand oder in der Bibel. Nicht zuletzt lobt Renöckl dieses Buch als erschreckende Reise in die Abgründe menschlicher Gesellschaften.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Eine Lesereise voll erschütternder, überraschender und inspirierender Momente.", WDR 3 "Passagen", Gabi Rüth, 14.01.2013