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Im Sommer 1858 wanderte König Maximilian II. von Bayern fünf Wochen lang zu Fuß und zu Pferd durch den südlichen Teil seines Landes, von Lindau bis Berchtesgaden. Begleitet wurde er von sieben auserwählten Männern, die dem König die Reise, die "in der ganzen Fürstengeschichte nicht ihresgleichen hat", erleichterten. In seinen 1879 erschienenen Erinnerungen an diese Reise schildert Friedrich Bodenstedt heiter und humorvoll die liebenswerte Persönlichkeit des Königs, die widrigen wetterbedingten Umstände, die Beschwerlichkeiten der Reise und der Unterbringungen, aber auch die amüsanten…mehr

Produktbeschreibung
Im Sommer 1858 wanderte König Maximilian II. von Bayern fünf Wochen lang zu Fuß und zu Pferd durch den südlichen Teil seines Landes, von Lindau bis Berchtesgaden. Begleitet wurde er von sieben auserwählten Männern, die dem König die Reise, die "in der ganzen Fürstengeschichte nicht ihresgleichen hat", erleichterten. In seinen 1879 erschienenen Erinnerungen an diese Reise schildert Friedrich Bodenstedt heiter und humorvoll die liebenswerte Persönlichkeit des Königs, die widrigen wetterbedingten Umstände, die Beschwerlichkeiten der Reise und der Unterbringungen, aber auch die amüsanten Ereignisse, die bei den Huldigungen der Bevölkerung für ihren König unterliefen.
"Eines Königs Reise" eine interessante und kurzweilige zeitgeschichtliche Erzählung, die eine vergessene Zeit und einen fast vergessenen König Maximilian II. von Bayern wieder lebendig werden lässt.
Autorenporträt
Friedrich von Bodenstedt (1819¿1892) studierte nach einer Kaufmannslehre Philosophie und Philologie an der Universität Göttingen. Er ging 1840 als Lehrer nach Moskau und 1843 nach Tiflis, wo er durch Mirzä Säfi Vazeh in die Sprachen der Kaukasus-Region eingeführt wurde. 1846 kehrte er nach Deutschland zurück. 1854 berief ihn König Max nach München als Professor für Slawistik und Altenglisch. Er gehörte mit Paul Heyse Felix Dahn, Wilhelm Hertz und Hermann Lingg zum Münchner Dichterkreis Die Krokodile. Nach dem Tod von Maximilian II. wurde er1867 Intendant des Hoftheaters in Meiningen. 1881¿1888 war er Herausgeber der Täglichen Rundschau in Berlin. Seit 1878 lebte er in Wiesbaden.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.10.2011

Neu im Bücherregal
Bayern – wie es
die Touristen sehen
Geziemt es sich für einen Bürger dieses Freistaates, über Touristen zu lästern? Nein, gewiss nicht – man soll ja nicht ausgerechnet jenen Schlechtes nachsagen, von deren Geld so viele Mitbayern leben. Andererseits, es gäbe guten Grund, wenigstens über einige dieser Besucher herzuziehen. Um es vorwegzunehmen, die Rede ist hier nicht von den drei Studenten aus Schweden und Mexiko, die sich ausgerechnet vor dem Münchner Polizeipräsidium ihr Marihuana-Tütchen anzündeten. Keine Zeile soll auch über den Kuhglocken-Dieb aus Holland verloren werden, der in Schwangau sein Unwesen trieb, bis ihn endlich ein Einheimischer festhielt. Und der Urlaubsgast, der sich mit seinem Mercedes auf eine Piste des Skigebietes Winklmoos verirrte – vergessen wir ihn!
Was aber wirklich nicht unter den Tisch fallen darf, ist die Art und Weise, in der sich die Gäste inzwischen über Bayern und seine Einwohner äußern: „Einzigartig ist dieses Geschunkel zur Musik“, hat ein Geschäftsmann aus Shanghai der Nachwelt hinterlassen. Einem Unternehmer aus Estland fiel auf: „Wenn sie Bier getrunken haben, lachen sie viel.“ Zwei spanische Studentinnen bemerkten bei einer Umfrage: „Saubere Straßen, süßer Senf.“ Ansonsten sind die Reisebeschreibungen heutiger Touris oft gespickt mit Begriffen wie „toll“, „chillig“, „crazy“.
Wer an dieser Stelle geschmerzt zum Himmel blickt, dem bietet die edition monacensia nun Trost: „Eines Königs Reise“ heißt das 92 Seiten starke Werk für 9,90 Euro, ISBN 978-3-86906-158-0, das ein Tourist des ausgehenden 19. Jahrhunderts verfasst hat – genauer gesagt: Friedrich Bodenstedt, der mit König Maximilian II. von Bayern durch das Land gereist war. Man lausche: „In meinem Ohre summt noch das Schallen von laut brausenden Wasserstürzen und kochenden Tobeln, deren unendliche Melodie uns beim Aufsteigen begleitete und unsere Blicke oft in die Tiefe lockte . . .“ Ja, so schön kann Bayern beschrieben sein. Das Büchlein muss deshalb aber noch lange nicht in jedem Regal stehen. Standhafte Royalisten, Historiker und Heimatfreunde werden jedoch ihre Freude daran haben. Der Rezensent jedenfalls empfand den Text als ausgesprochen chillig. Sogar den Druckfehler bezüglich General von der Tann, „der zur Taufe seines jüngsten Rindes (sic!) nach München gereist war“. Ist doch crazy – oder?
Dietrich Mittler
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