Hier kommt Superpower-Grace: Pechvogel und Glückskind! Mit Comic-Strips. Grace hat es nicht leicht: Weil gleich vier Mädchen in ihrer Klasse denselben Namen haben, wird sie von allen Einfach Nur Grace genannt. Und es gibt noch andere Missgeschicke: Sie verpasst einen Talentwettbewerb und muss bei der Schulaufführung ein albernes Baumkostüm tragen. Aber zum Glück weiß Grace, wie sie ihren Frust loswerden kann: Sie zeichnet Nicht-so-super-Superhelden -Comics und versucht, mit ihrer Superpower andere aufzuheitern. Doch auch dabei klappt nicht alles so, wie es soll! Eine freche und lustige Geschichte direkt aus dem Kinderalltag - mit kurzen Kapiteln und vielen Comic-Strips ideal für Leser ab 8 Jahren.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.06.2009Klitzekleine Superpower
Der Alltag eines chaotischen und sehr tatkräftigen Mädchens
Grace ist nicht erpicht darauf, erwachsen zu werden. „Die Welt der Erwachsenen ist voll von langweiligen Regeln über Essen und Saubermachen.” Wie viele Gabeln grüne Bohnen sie gegessen hat, daran etwa kann sich die Mutter genau erinnern, aber dass ihre Tochter Post gekriegt hat, so etwas Wichtiges vergisst sie. Unbegreiflich!
Grace ist eine quirlige Neunjährige, die tolle Katzenfotos schießt und zur Aufmunterung Comics zeichnet, wenn sie sauer oder traurig ist. Bei überschüssiger Energie schickt die Mutter sie zum Herumhüpfen in den Wäscheraum. Außerdem hat Grace eine besondere Eigenschaft: sie erkennt sofort, wenn jemand unglücklich ist. Dann muss sie schnell etwas unternehmen, damit es der bedauernswerten Person besser geht. Ihr Vater spricht von „Empathie”, sie selbst nennt es „meine klitzekleine Superpower”.
Eines Tages erfährt Grace, dass es ihrer Nachbarin Mrs. Luther nicht gut geht. Sie hat sich ein Bein gebrochen und ist nun traurig, weil ihr Kater Crinkels sie verlassen hat, verschreckt von dem grellorangenen Gips, den sie trägt. Dieses Ungemach versetzt Grace in Superheldenstimmung und sie schreitet zur Tat – obwohl es sie vor Mrs. Luther gruselt, weil die so ein komisches verschlagenes Lächeln hat, „wie ein Krokodil, das gerade etwas Niedliches, Pelziges gefressen hat”. Leider funktioniert Graces Hilfsprojekt nicht so wie erhofft, und am Ende entgeht die herzige Samariterin nur knapp einer Woche Hausarrest.
Charise Mericle Harpers Kinderroman vibriert vor Vitalität. Die auf fast jeder Seite eingestreuten Zeichnungen und Comicstrips erklären oder kommentieren den Text und sorgen für zusätzliche Heiterkeit. Leseanfängern bieten sie Anreize zum Weiterlesen. Die in New York lebende Autorin und Künstlerin bekennt, dass Grace das Mädchen ist, das sie selbst gerne gewesen wäre, mit Mumm, voller schöpferischer Ideen und sympathisch schrullig. Zugegeben, es sind keine weltbewegenden Probleme, mit denen Grace sich herumschlägt, aber trotzdem echte Kümmernisse, die jedes Kind in ihrem Alter ähnlich erlebt. Und Graces Sicht der Welt und der Dinge ist ebenso einleuchtend wie vergnüglich. Das mit dem Computer zum Beispiel sei „ganz einfach, wenn man nicht auf die falschen Tasten drückt”. Wir freuen uns auf den zweiten Teil, der im Herbst erscheinen soll. In den USA existieren bereits vier Bände um „Einfach nur Grace”. (ab 7 Jahre und zum Vorlesen) VERENA HOENIG
CHARISE MERICLE HARPER: Einfach nur Grace. Aus dem Amerikanischen von Yvonne Hergane-Magholder. Dressler 2009. 140 Seiten, 9,90 Euro.
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Der Alltag eines chaotischen und sehr tatkräftigen Mädchens
Grace ist nicht erpicht darauf, erwachsen zu werden. „Die Welt der Erwachsenen ist voll von langweiligen Regeln über Essen und Saubermachen.” Wie viele Gabeln grüne Bohnen sie gegessen hat, daran etwa kann sich die Mutter genau erinnern, aber dass ihre Tochter Post gekriegt hat, so etwas Wichtiges vergisst sie. Unbegreiflich!
Grace ist eine quirlige Neunjährige, die tolle Katzenfotos schießt und zur Aufmunterung Comics zeichnet, wenn sie sauer oder traurig ist. Bei überschüssiger Energie schickt die Mutter sie zum Herumhüpfen in den Wäscheraum. Außerdem hat Grace eine besondere Eigenschaft: sie erkennt sofort, wenn jemand unglücklich ist. Dann muss sie schnell etwas unternehmen, damit es der bedauernswerten Person besser geht. Ihr Vater spricht von „Empathie”, sie selbst nennt es „meine klitzekleine Superpower”.
Eines Tages erfährt Grace, dass es ihrer Nachbarin Mrs. Luther nicht gut geht. Sie hat sich ein Bein gebrochen und ist nun traurig, weil ihr Kater Crinkels sie verlassen hat, verschreckt von dem grellorangenen Gips, den sie trägt. Dieses Ungemach versetzt Grace in Superheldenstimmung und sie schreitet zur Tat – obwohl es sie vor Mrs. Luther gruselt, weil die so ein komisches verschlagenes Lächeln hat, „wie ein Krokodil, das gerade etwas Niedliches, Pelziges gefressen hat”. Leider funktioniert Graces Hilfsprojekt nicht so wie erhofft, und am Ende entgeht die herzige Samariterin nur knapp einer Woche Hausarrest.
Charise Mericle Harpers Kinderroman vibriert vor Vitalität. Die auf fast jeder Seite eingestreuten Zeichnungen und Comicstrips erklären oder kommentieren den Text und sorgen für zusätzliche Heiterkeit. Leseanfängern bieten sie Anreize zum Weiterlesen. Die in New York lebende Autorin und Künstlerin bekennt, dass Grace das Mädchen ist, das sie selbst gerne gewesen wäre, mit Mumm, voller schöpferischer Ideen und sympathisch schrullig. Zugegeben, es sind keine weltbewegenden Probleme, mit denen Grace sich herumschlägt, aber trotzdem echte Kümmernisse, die jedes Kind in ihrem Alter ähnlich erlebt. Und Graces Sicht der Welt und der Dinge ist ebenso einleuchtend wie vergnüglich. Das mit dem Computer zum Beispiel sei „ganz einfach, wenn man nicht auf die falschen Tasten drückt”. Wir freuen uns auf den zweiten Teil, der im Herbst erscheinen soll. In den USA existieren bereits vier Bände um „Einfach nur Grace”. (ab 7 Jahre und zum Vorlesen) VERENA HOENIG
CHARISE MERICLE HARPER: Einfach nur Grace. Aus dem Amerikanischen von Yvonne Hergane-Magholder. Dressler 2009. 140 Seiten, 9,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Den Kinderroman von Charise Mericle Harper um die "herzige, quirlige" Grace, ein neunjähriges Mädchen mit sympathischem Helferinstinkt, hat Verena Hoenig sehr gern gelesen. Das Buch, erklärt sie begeistert, vibriere vor Lebendigkeit und Heiterkeit. Dafür dass Kinder beim Lesen nicht die Lust verlieren, sorgen laut Rezensentin zusätzlich die Zeichnungen und Comics. Wenn es in diesem Buch auch nicht um weltbewegende Probleme geht, so Hoenig, um echte Kindersorgen geht es allemal. Und den Blick der kleinen Grace darauf findet sie so "einleuchtend wie vergnüglich".
© Perlentaucher Medien GmbH
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