Diese Studie beschäftigt sich mit Namengruppen wie altdeutsch-profane Vornamen bzw. Rufnamen, Heiligennamen und Bibelnamen und ihrem zahlenmäßigen Verhältnis zueinander im Laufe der Zeit. Ferner wird die Häufigkeit einzelner Vornamen untersucht, soweit daraus sozio-kulturelle Schlüsse zu ziehen sind. Nicht dagegen ist hier beabsichtigt, die Genese einzelner Namen zu untersuchen und damit auf linguistische Fragen einzugehen. Es werden keineswegs alle Vor- oder Rufnamen des genannten Zeitraums vom 13. bis zum 18. Jahrhundert behandelt, vielmehr wurden für beide Städte sieben Stichproben oder besser Untersuchungsperioden herausgegriffen, deren jede einige Jahre oder Jahrzehnte umfaßt. Unterlagen hierfür sind veröffentlichte und unveröffentlichte Quellen. Der Brauch, den neugeborenen Kindern einen Namen zu geben, ist ein Mosaikstein der geistigen Kultur eines Volkes. Wir bedienen uns dabei der Statistik. Mit ihrer Hilfe können wir uns teilweise bis ins 12. Jahrhundert zurücktasten und erzielen dabei Ergebnisse, die nicht nur auf Vermutung beruhen. Leipzig und Nürnberg wurden nicht zuletzt deshalb gewählt, weil der Verfasser in beiden Städten gelebt und gearbeitet hat.