Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss der Ratingagenturen auf die Eurokrise, mit der besonderen Rolle der GIPS-Staaten. Dazu wurde das Rating einer Agentur in drei Komponente zerlegt. Die subjektive Ratingkomponente hatte den größten Einfluss auf die Renditeabstände der Staaten, die sich direkt auf die Kapitalbeschaffungskosten der Staaten auswirkten. Alle in einer Stichprobe betrachteten OECD-Staaten wurden nach Ausbruch der Eurokrise signifikant schlechter bewertet als vor der Krise, trotz gleichbleibender Wirtschaftslage. Vor Beginn der Krise wurden die GIPS-Staaten noch wie die übrigen Staaten bewertet. Während der Krise wurden sie ohne nachvollziehbaren Grund wesentlich schlechter beurteilt. Wird ein Staat um eine Note heruntergestuft, steigt der Renditeabstand seiner Staatsanleihe um durchschnittlich etwas weniger als einen halben Prozent. Handelt es sich dabei um einen GIPS-Staat, steigt der Renditeabstand um 1,35 Prozentpunkte. Multiple Gleichgewichte, sich selbsterfüllende Prophezeiungen und starke Ansteckungsrisiken, verursacht durch die Ratingagenturen, verstärkten die Eurokrise.