Durch zahlreiche Märchen und Mythen wurde uns bereits in vorwissenschaftlicher Zeit ein Eindruck von der Ungleichheit der Geschwisterpositionen vermittelt. Oft wurde vom jüngsten und vermeintlich schwächsten Sohn berichtet, der durch Schlauheit seine stärkeren Brüder ausstechen konnte. In diesem Buch geht der Autor Holger Meise der Frage nach, welchen Einfluss die Geburtenfolge und die Familie auf die Intelligenzentwicklung hat. Haben beispielsweise Einzelkinder aufgrund der ungeteilten Aufmerksamkeit der Eltern Vorteile gegenüber Kindern aus Großfamilien? Oder haben nicht gerade diese Kinder durch die Vielzahl von Reizen aus ihrem familiären Umfeld Vorteile gegenüber Einzelkindern? Spielt das Bildungsniveau oder die Generationszugehörigkeit eine Rolle? Hat möglicherweise das zweitgeborene Kind aus einer Drei-Kind-Familie Vorteile gegenüber dem Erstgeborenen da es vom älteren Geschwister \"lernen\" kann. Zur Klärung dieser Fragen wurde der Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene (HAWIE-III) an 885 Probanden durchgeführt. Nach einer umfangreichen Einführung in das Thema werden die Ergebnisse mit der Literatur verglichen und diskutiert.