Diplomarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Agrarwissenschaften, Note: 1,15, Ludwig-Maximilians-Universität München (Unbekannt), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Die Frage, inwieweit Fischprädation die Strukturierung und die Regulierung von Süßwasser-Invertebratengemeinschaften beeinflußt, hat in der aquatischen Ökologie vermehrt Aufmerksamkeit erhalten. Bereits frühere Studien weisen darauf hin, daß Fische Abundanz und Biomasse einiger Makroinvertebratenklassen beeinflussen und auch später berichteten Autoren, daß Fische eine Schlüsselrolle spielen können, indem sie in signifikanter Weise benthische Gemeinschaftsstrukturen verändern. Andererseits finden sich, auch Angaben, daß Fischprädation wenig oder keinen Effekt auf Benthosgemeinschaften hat, oder daß der Einfluß von Fischen aufgrund vielfältiger, indirekter Interaktionen variabel ist und auch von anderen verwandten Faktoren wie z.B. Zufluchtmöglichkeit der Beute etc. abhängt.
Der Begriff Benthos(oder Benthon) bezeichnet die Lebensgemeinschaft des Gewässerbodens. Benthische Organismen können im Substrat leben (bei Schlamm und Sand), sich auf dem Substrat bewegen oder dort festgewachsen sein. Entsprechend ihrer Größe werden sie nach MARE in drei willkürliche Klassen eingeteilt: Makro-, Meio- und Mikrofauna. Die Grenzen der 3 Gruppen werden durch verschiedene Maschenweiten standardisierter Netze festgelegt: Individuen, die zu groß sind, um ein 500 um-Netz zu passieren, werden zur Makrofauna gezählt (z. B. Insektenlarven, Anneliden, Mollusken). Meiobenthische Organismen können 500 um-Netze passieren und werden in Netzen mit einer Maschenweite von 42 um aufgefangen (z. B. Nematoden, Crustacecn, Jugendstadien der Anneliden und Chironomiden, Tardigraden). Diejenigen Organismen, die das Netz mit einer Maschenwcite von 42 um passieren, bezeichnet man als Mikrobenthon (v.a. Bakterien und Protozoen).
Auch das Zooplankton kann in seiner Abundanz und Zusammensetzung von Fischprädation beeinflußt werden, und zwar insofern, als große Zooplankter bei Anwesenheit von planktivoren und benthivoren Fischen deutlich reduziert werden und die Zooplankton-Fauna dann dementsprechend von kleineren Arten dominiert wird. Als Plankton bezeichnet man die Lebensgemeinschaft der Freiwasserzone. Das Phytoplankton als Ebene der Primärproduzenten enthält Blaualgen (Cyanobakterien) und Algen in einem Bereich von ca. 0,5 um bis 1 um (Kolonien auch noch bis 1 cm). Das Zooplankton der Binnengewässer enthält in erster Linie Protozoen (Flagellaten und Ciliaten; einige um bis einige 100 mm), Rotatorien (30 um bis 1 mm) und Crustaceen (Copepoden und Cladoceren; einige 100 um bis mindestens 1 cm). Es ist auf mehrere trophische Ebenen verteilt: Zooplankter können herbivor, bacterivor oder zooplanktivor sein.
Die Anwesenheit von Fischen kann sich, neben einem direkten Einfluß (Fraßdruck) auch indirekt über Habitatveränderungen auf die Teichgemeinschaft auswirken. Zudem ist die Art und Weise als auch die Größenordnung der Beuteantwort von der Intensität der Prädation (z. B. unterschiedlicher Fischbesatz) abhängig.
Viele Wasservögel sind v a. während der Mauser- und Brutzeit auf aquatische Nahrung angewiesen. Die Stockente (Anas platyrhynchos), die sich ansonsten hauptsächlich von Pflanzen ernährt, lebt zum Beispiel zur Zeit der Eiproduktion in erster Linie von tierischer Nahrung, und das scheint auf die meisten Enten zuzutreffen. KÖHLER et al. fanden allerdings heraus, daß Makroalgen (auch während der Mauser) ebenfalls einen großen Anteil im Nahrungsspektrum der Vögel einnehmen, und auch REICHHOLF et al. konnten dies bei Untersuchungen am unteren Inn bestätigen.
Weil Fische, v.a. Cypriniden, die Dichte an Invertebraten verringern können, ist eine Konkurrenz zwischen Wasservögeln und Fischen gegeben: z. B. konkurrieren die Stockente und Fische in jener Zeitspanne um aquatische Insek...
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Die Frage, inwieweit Fischprädation die Strukturierung und die Regulierung von Süßwasser-Invertebratengemeinschaften beeinflußt, hat in der aquatischen Ökologie vermehrt Aufmerksamkeit erhalten. Bereits frühere Studien weisen darauf hin, daß Fische Abundanz und Biomasse einiger Makroinvertebratenklassen beeinflussen und auch später berichteten Autoren, daß Fische eine Schlüsselrolle spielen können, indem sie in signifikanter Weise benthische Gemeinschaftsstrukturen verändern. Andererseits finden sich, auch Angaben, daß Fischprädation wenig oder keinen Effekt auf Benthosgemeinschaften hat, oder daß der Einfluß von Fischen aufgrund vielfältiger, indirekter Interaktionen variabel ist und auch von anderen verwandten Faktoren wie z.B. Zufluchtmöglichkeit der Beute etc. abhängt.
Der Begriff Benthos(oder Benthon) bezeichnet die Lebensgemeinschaft des Gewässerbodens. Benthische Organismen können im Substrat leben (bei Schlamm und Sand), sich auf dem Substrat bewegen oder dort festgewachsen sein. Entsprechend ihrer Größe werden sie nach MARE in drei willkürliche Klassen eingeteilt: Makro-, Meio- und Mikrofauna. Die Grenzen der 3 Gruppen werden durch verschiedene Maschenweiten standardisierter Netze festgelegt: Individuen, die zu groß sind, um ein 500 um-Netz zu passieren, werden zur Makrofauna gezählt (z. B. Insektenlarven, Anneliden, Mollusken). Meiobenthische Organismen können 500 um-Netze passieren und werden in Netzen mit einer Maschenweite von 42 um aufgefangen (z. B. Nematoden, Crustacecn, Jugendstadien der Anneliden und Chironomiden, Tardigraden). Diejenigen Organismen, die das Netz mit einer Maschenwcite von 42 um passieren, bezeichnet man als Mikrobenthon (v.a. Bakterien und Protozoen).
Auch das Zooplankton kann in seiner Abundanz und Zusammensetzung von Fischprädation beeinflußt werden, und zwar insofern, als große Zooplankter bei Anwesenheit von planktivoren und benthivoren Fischen deutlich reduziert werden und die Zooplankton-Fauna dann dementsprechend von kleineren Arten dominiert wird. Als Plankton bezeichnet man die Lebensgemeinschaft der Freiwasserzone. Das Phytoplankton als Ebene der Primärproduzenten enthält Blaualgen (Cyanobakterien) und Algen in einem Bereich von ca. 0,5 um bis 1 um (Kolonien auch noch bis 1 cm). Das Zooplankton der Binnengewässer enthält in erster Linie Protozoen (Flagellaten und Ciliaten; einige um bis einige 100 mm), Rotatorien (30 um bis 1 mm) und Crustaceen (Copepoden und Cladoceren; einige 100 um bis mindestens 1 cm). Es ist auf mehrere trophische Ebenen verteilt: Zooplankter können herbivor, bacterivor oder zooplanktivor sein.
Die Anwesenheit von Fischen kann sich, neben einem direkten Einfluß (Fraßdruck) auch indirekt über Habitatveränderungen auf die Teichgemeinschaft auswirken. Zudem ist die Art und Weise als auch die Größenordnung der Beuteantwort von der Intensität der Prädation (z. B. unterschiedlicher Fischbesatz) abhängig.
Viele Wasservögel sind v a. während der Mauser- und Brutzeit auf aquatische Nahrung angewiesen. Die Stockente (Anas platyrhynchos), die sich ansonsten hauptsächlich von Pflanzen ernährt, lebt zum Beispiel zur Zeit der Eiproduktion in erster Linie von tierischer Nahrung, und das scheint auf die meisten Enten zuzutreffen. KÖHLER et al. fanden allerdings heraus, daß Makroalgen (auch während der Mauser) ebenfalls einen großen Anteil im Nahrungsspektrum der Vögel einnehmen, und auch REICHHOLF et al. konnten dies bei Untersuchungen am unteren Inn bestätigen.
Weil Fische, v.a. Cypriniden, die Dichte an Invertebraten verringern können, ist eine Konkurrenz zwischen Wasservögeln und Fischen gegeben: z. B. konkurrieren die Stockente und Fische in jener Zeitspanne um aquatische Insek...
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