"Die Liebe ist einäugig, aber Hass gänzlich blind." - in diesem Sprichwort kommt das tiefe Misstrauen des Volksmunds gegenüber unseren Gefühlen zum Ausdruck. Es entspringt der alltagspsychologischen Beobachtung, dass Gefühle unseren Verstand trüben. Eine Vielzahl an psychologischen Studien zeigte in den letzten Jahrzehnten jedoch, dass der Einfluss von Gefühlen auf unsere Leistungen auch positiv sein kann. Wie lassen sich die vielfältigen Einflüsse von Emotionen auf das Denken erklären? Dieser Frage widmet sich die vorliegende Arbeit, indem sie den Einfluss spezifischer Stimmungen auf spezifische Parameter kognitiver Prozesse untersucht. Ausgehend von einer dynamisch-konnektionistischen Perspektive werden Emotionen als Muster verstanden, die neben physiologischen und motivationalen auch kognitive Komponenten enthalten. Erst so wird die Trennung von Emotion und Kognition aufgehoben und eine Integration der heterogenen Befunde möglich. Damit eröffnet die Arbeit einen neuen Zugang zur Annäherung an die Frage, ob und wie unsere Gefühle zu unseren oft so beeindruckenden Verstandesleistungen beitragen.
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