Seit der Entkolonialisierungswelle der 1960er Jahre stellt die Sezession den Hauptentstehungsweg neuer Staaten dar. Gerade in Europa spielten Sezessionskonflikte in beinahe allen grösseren Staaten eine zentrale Rolle in der Innenpolitik. Ein Blick auf die politische Lage in Europa scheint die Vermutung nahezulegen, dass die Formation neuer Nationalstaaten auch im 21.Jahrhundert noch lange nicht abgeschlossen ist. Im Rahmen des International Crisis Behaviour Project wurden allein in der Zeit von 1945 bis 1981 127 Sezessionskonflikte festgestellt. Die Häufigkeit des Phänomens ermöglicht es, Gemeinsamkeiten und Einflussfaktoren auf die Entwicklungsrichtung dieser Auseinandersetzungen festzustellen. Der Autor Clemens Fischli entwickelt in diesem Werk ein Analysetool zur Einschätzung des weiteren Verlaufs eines Sezessionskonfliktes. Exemplarisch werden dabei die beiden Beispiele Südtirol und Norwegen untersucht und verglichen.