Die Proteinforschung hat eine längere Tradition als die Genomforschung und erfährt dank moderner massenspektrometrischer Verfahren und einer leistungsfähigen Bioinformatik eine Renaissance als "Proteomforschung" oder "Proteomics". Mittels Proteomanalyse lassen sich einige tausend Proteine unter verschiedenen Fragestellungen parallel semiquantitativ screenen. In weiteren Schritten können interessierende Proteine identifiziert und eingehender untersucht werden. Der Autor skizziert Funktionsprinzipien, Durchführung und Limitationen der Differential-Display-Proteomanalyse. Insbesondere stellt er zwei unabhängig voneinander mit dieser Methodik an Hunde- und Mäuseherzen durchgeführte Studien vor. Es werden Veränderungen im myokardialen Proteinexpressionsmuster beschrieben, welche mit natürlich gegebenen, zeitlich und räumlich stabilen Durchblutungsunterschieden ("Blutflussheterogenität") bzw. mit gentechnisch hervorgerufener Myoglobindefizienz einhergehen. Diese Veränderungen lassen imWesentlichen auf deutliche Unterschiede bezüglich der Regulation der NO-Synthese sowie der Substratverstoffwechslung mittels Glykolyse und -Oxidation schließen.