Das Wissen über das Eiszeitalter verändert sich rasch. Neue Hinweise liefern u.a. Tiefseesedimente, die Isotopentechnik und die Erkundung heutiger kalter Gebiete der Erde, wobei Eiskernbohrungen in Grönland und der Antarktis für die jüngere Klimageschichte besonders wichtig sind. Eindrucksvoll sind die durch Tiefseebohrungen möglich gewordenen Übersichten, deren Auswertung erst am Anfang steht. Neben einer ausführlichen Einführung in die wissenschaftlichen Grundlagen der Eiszeitforschung sowie deren Standortbestimmung behandelt der Autor insbesondere lokale eiszeitliche Besonderheiten in Deutschland sowie Größenänderungen, Lageänderungen und Fließverhalten heutiger Gletscher. Die hier ausgewertete Revision der Tiefseedatierung ermöglicht erstmals eine Einsicht in die realen Dimensionen quartärer Zeitabschnitte. Es ergibt sich eine fast lückenlose Übersicht über große und kleine, bekannte und unbekannte Glaziale und Interglaziale und deren Einfluß auf Landschaft und Lebensformen.