Zum Gegenstand der Volkswirtschaftslehre In erster Annäherung kann man sagen, daß sich die Volkswirtschaftslehre mit dem wirtschaftlichen Verhalten der Menschen befaßt, das man auch als Wirtschaften bezeichnet. Demgemäß handeln die beiden ersten Kapitel die ses Buches vom Wirtschaften im privaten Haushalt und in der Unterneh mung, den beiden "Einzelwirtschaften" , die sich auf den Märkten fiir Kon sumgüter als Nachfrager und Anbieter begegnen. Während sich mit dem Wirtschaften in Haushalten und Unternehmen auch und vor allem spezielle Wissenschaften befassen, wie die Rauswirt schaftslehre und die Betriebswirtschaftslehre, sind die wirtschaftlichen Ak tivitäten außerhalb der Grenzen von Haushalten und Unternehmen (bzw. Betrieben), die eigentliche Domäne der Volkswirtschaftslehre. Hierbei geht es um die Beziehungen zwischen beiden Akteuren und ihre Beeinflussung durch Politik, sowie um die Erfassung, Gestaltung und Verteilung der öko nomischen Gesamtleistung der Gesellschaft. Die Wissenschaft von der Volkswirtschaft hieß früher Nationalökonomie, und in ihren Anfangen nannte sie sich Politische Okonomie - eine Bezeich nung, die den Anspruch offenbarte, auch die ökonomischen Aktivitäten des Staates und die Beziehungen zwischen Ökonomie und Politik zum Er kenntnisobjekt zu machen. Gelegentlich begegnet uns auch der Begriff Sozialökonomie. Aber eine eindeutige Bestimmung dessen, was damit gemeint ist, gibt es nicht. Sozial ökonomie kann ganz einfach als ein anderer Ausdruck fiir Nationalökono mie gelten, schließlich wird das Gesamtprodukt in Deutschland Sozialpro dukt genannt, in anderen Ländern Nationalprodukt Unter Sozialökonomie wird aber gelegentlich auch ein Teilgebiet der Volkswirtschaftslehre ver standen in Abgrenzung von "Konsumökonomie" und "Arbeitsökonomie" .