Die pädagogische Theorie tritt heute in der Regel als Fachwissenschaft auf und gebraucht eigene Begriffe, die oft als abstrakt und wirklichkeitsfern empfunden werden. Der Weg aus der täglichen Anschauung und Praxis in die erziehungswissenschaftliche Theorie und zurück in eine geklärte und verbesserte Praxis ist darum für viele Erzieher zu mühsam.In diesem Band wird anders vorgegangen als in den Einführungswerken und systematischen Darstellungen der Pädagogik. Es wird zunächst eine Reihe von Beobachtungen, von Fällen und "Phänomenen" der pädagogischen Praxis dargeboten. Diese werden beschrieben und analysiert. Familien-, Schul- und Sozialerziehung liefern das Material, anhand dessen Grundphänomene und immer wiederkehrende Themen der Erziehung behandelt werden: Autorität und Gehorsam,Leistungsforderung und Spontaneität, Überforderung und Nachgiebigkeit, Anpassung und Widerstand, persönlicher Umgang, anonyme Sozialzwänge und anderes mehr. In jedem dieser Themen soll deutlich werden,was die pädagogische Situationsbetrachtung und Theoriebildung ausmacht. Den Abschluss bilden Ausblicke auf die Verfahren pädagogischen Denkens.